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@grar.de Aktuell - 08.01.2007

FDP: Regierung soll Forstpolitik stärker in den Fokus rücken


Berlin (agrar.de) - Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der
FDP zu Schäden in der deutschen Forstwirtschaft durch Dürre und Käferbefall
(Massenvermehrung des Borkenkäfers bereitet Sorge) erklärt die
forstpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel
Happach-Kasan
:

'Entscheidende Fragen lässt die Bundesregierung in Ihrer Antwort offen. So zum
Beispiel die Frage der Novellierung des Bundeswaldgesetzes. Auch der Konflikt
zwischen der aus Naturschutzgesichtspunkten wünschenswerten Steigerung des
Totholzanteils im Wald mit der gesetzlichen Notwendigkeit der Verkehrssicherung
findet bei der Bundesregierung wenig Beachtung. Insgesamt steht die Forstpolitik
nicht im Fokus dieser Regierung. Das ist nicht sachgerecht.

Die Schadenshöhe auf den BVVG-Flächen durch Borkenkäferbefall schätzt die
Bundesregierung allein für dieses Halbjahr auf 2,2 Millionen Euro. Nach dem
trockenheißen Sommer 2006 wurden besonders in Süddeutschland gravierende Schäden
durch Borkenkäferbefall in der Forstwirtschaft festgestellt. In einigen
Landesteilen haben sich die Borkenkäfer auf Grund der langen Trockenperiode im
Sommer explosionsartig vermehrt. Auch gesunde Bäume wurden befallen und zum
Absterben gebracht. Allein in Baden-Württemberg sind bis zum Frühherbst diesen
Jahres bereits 1,4 Mio. m3 Borkenkäferholz angefallen. Die Biologische
Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) rechnet hier mit einem Anstieg
auf über 2,0 Mio m3 Käferholz bis zum kommenden Frühjahr. In Bayern sind die
Verhältnisse ähnlich dramatisch. Die Käferpopulationen sind in einigen
Bundesländern so hoch, dass nach Ansicht von Experten selbst bei normalem
Witterungsverlauf im kommenden Jahr kaum eine erfolgreiche Bekämpfung möglich
erscheint. Schäden und Befallslage geben Anlass zu der Befürchtung, dass es
regional zu größeren Ausfällen besonders bei der Fichte mit entsprechenden
Wertverlusten kommen wird.

Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin befürwortet die Bundesregierung die
Durchführung von forstlichen Kompensationskalkungen auf von Bodenversauerung
betroffenen Standorten. Diese können von Waldbesitzern mit bis zu 90 % der
förderfähigen Kosten bezuschusst werden. Dies ist immerhin ein Lichtblick, denn
die Versauerung der Böden schwächt die Vitalität der Bäume und kann durch
Schwermetallaustrag das Trinkwasser gefährden. Daher sind Kompensationskalkungen
notwendige Maßnahmen zur Stabilisierung unserer Wälder.'

Links zum Thema Politik,
Links zum Thema Wald und Forst.


 


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