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@grar.de Aktuell - 22.12.2006

Massenvermehrung des Borkenkäfers bereitet Sorge


Berlin (agrar.de) - Das Ausmaß der Massenvermehrung des Borkenkäfers hat nach
Darstellung der Bundesregierung eine Dimension erreicht, die mit früheren
'Kalamitäten' vergleichbar ist. So seien allein in Baden-Württemberg bis zum
Frühherbst rund 1,4 Millionen Kubikmeter Borkenkäferholz angefallen, heißt es in
der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion.

Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft rechne mit mehr als
zwei Millionen Kubikmeter bis zum Ende des Jahres. Der Käfer-Befall sei in
einigen Ländern so hoch, dass nach Ansicht von Experten selbst bei normalem
Witterungsverlauf im nächsten Jahr eine erfolgreiche Bekämpfung kaum möglich
erscheint, schreibt die Regierung. Schäden und Befallslage gäben Anlass zur
Befürchtung, dass es regional zu größeren Ausfällen bei der Fichte kommen kann.
Dies gelte vor allem auf kritischen Standorten, in Gebieten mit geringen
Niederschlägen sowie bei lückenhafter Überwachung und Bekämpfung der
Borkenkäfer. Betroffen seien alle Länder mit hohem Fichtenanteil, besonders
Bayern und Baden-Württemberg.

Die vom Trockenjahr 2003 ausgegangene großräumige Massenvermehrung der
Fichtenborkenkäfer (Buchdrucker und Kupferstecher) sei 2004 und 2005 durch die
für die Käfer ungünstigeren Wetterverhältnisse und durch die Gegenmaßnahmen von
Bund, Ländern und Waldbesitzern rückläufig gewesen. Im Juni dieses Jahres habe
aber eine bis Anfang August anhaltende extrem warme und trockene Wetterperiode
eingesetzt. Der einsetzende Trockenstress habe die Bäume erneut gefährdet,
während das Wärmeangebot gleichzeitig die Entwicklungsbedingungen für die Käfer
verbessert habe. So sei bereits im Juli stark zunehmender Befall mit steigender
Brutentwicklung zu verzeichnen gewesen. Fichtenborkenkäfer könnten in der Regel
nur liegende Hölzer erfolgreich besiedeln und befielen erst bei Massenvermehrung
auch stehende Bäume.

Wie es in der Antwort weiter heißt, seien in Baden-Württemberg Maikäfer auf etwa
20.500 Hektar Wald festgestellt worden, davon 2.100 Hektar mit ernsten
Engerling-Schäden. In Hessen belaufe sich die Befallsfläche für den Forst auf
über 9.000 Hektar im Hessischen Ried, von denen 5.000 als 'existenzgefährdet'
angesehen würden. Aus Rheinland-Pfalz werde ein Maikäferbefall auf rund 2.000
Hektar gemeldet, davon etwa 90 Hektar mit Engerling-Schäden. Rund 3.000 Hektar
seien in Sachsen-Anhalt betroffen, dort allerdings ohne größere
Engerling-Schäden. In Sachsen befinde sich die Vermehrung noch in einer frühen
Phase, so dass Flächenangaben nicht möglich seien, so die Regierung.

Links zum Thema Wald und Forst.


 


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