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@grar.de Aktuell - 13.08.2003

DBV: Nach dem Hochwasser droht den Landwirten ein verfehlter Hochwasserschutz


Berlin (agrar.de) - Die geplante Hochwasserschutzpolitik von Bundesumweltminister
Trittin (unsere Meldung)kann für viele landwirtschaftliche Betriebe an
Flüssen ein unberechenbares Risiko werden, erklärt der Deutsche Bauernverband
(DBV) anlässlich des Jahrestages der Flut an der Elbe im August 2002. Die
in der Gesetzesvorlage von Bundesminister Trittin für die Landwirtschaft geplanten
Maßnahmen würden die landwirtschaftliche Nutzung in vom Hochwasser betroffenen
Gebieten massiv einschränken und die Wirtschaftlichkeit der Betriebe gefährden.
Stattdessen forderte der DBV konsequentere Schritte zum Hochwasserschutz, wie die
Reduzierung der nach wie vor zu hohen täglichen Flächenversiegelung oder das
Verbot der Einleitung von Niederschlagswasser in die Kanalisation. Der DBV betonte
aber auch die Bereitschaft der Landwirtschaft, einen konsequenten Hochwasserschutz
zu unterstützen. Als gesamtgesellschaftliche Aufgabe dürfe dieser jedoch nicht nur
zu Lasten der Grundeigentümer und Landwirte erfolgen.

Aus Sicht des DBV ist es unverständlich, dass bestehende und mit immensen
Investitionen errichtete Deiche jetzt zurückgebaut oder zurückverlegt werden
sollen, anstatt sie zu pflegen und zu erhalten. Die Wissenschaft sei sich einig,
dass eine Rückverlegung von Deichen aus hydraulischer Sicht nicht geeignet ist,
Hochwasserspitzen effizient aufzufangen. Eine Kombination aus Hochwasserpoldern
und Versickerungsmaßnahmen sei zielführender, erklärte der DBV. Auch das geplante
Verbot von Ackerbau in Überschwemmungsgebieten habe nichts mit Hochwasserschutz zu
tun. Erosionsschutz könne durch freiwillige Maßnahmen der Agrarumweltprogramme
effizienter durchgeführt werden. Der DBV kritisiert, dass Landwirten unter dem
Deckmantel des Hochwasserschutzes ohne jede Rechtfertigung die
Produktionsgrundlage entzogen werde (etwa im Ackerbau).

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