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@grar.de Aktuell - 26.06.2003

Niedersachsen: Qualitätssicherungssystem hat unverminderten Zulauf

Schon 30.000 Betriebe bei QS - Auch Getreidewirtschaft plant den Einstieg


Hannover (agrar.de) - Immer mehr Bauern machen mit beim Qualitätssicherungssystem
'Qualität und Sicherheit' (QS). Nach Angaben des Landvolks
Niedersachsen
sind bereits 30.000 Betriebe Vertragspartner im QS-System, davon
immerhin 19 Prozent aus Niedersachsen. Auch 17 Unternehmen des
Lebensmitteleinzelhandels mit mehr als 7.500 Filialen sind bereits berechtigt,
Ware mit dem QS-Zeichen zu vermarkten. Der Zulauf zum Qualitätssicherungssystem
wird nach Einschätzung des Verbandes auch künftig anhalten, denn bundesweit haben
schon ungefähr 70.000 Landwirte durch ihre Teilnahme an Schulungen konkretes
Interesse signalisiert. Für einen weiteren Schub dürfte sorgen, dass Schweine- und
Rindermäster im QS-System nach Ablauf einer Übergangszeit auch ihre Ferkel und
Kälber nur noch aus QS-zertifizierten Betrieben beziehen dürfen.

Für die Züchter besteht damit sofortiger Handlungsbedarf, weil sie vor der
Zertifizierung zunächst auditiert werden müssen. Insbesondere die Ferkelerzeuger
sollten sich deshalb demnächst mit einem so genannten Bündeler, der die
QS-Betriebe betreut, in Verbindung setzen. Strenger werden die Anforderungen für
die QS-Betriebe zukünftig beim Zukauf von Futtermitteln. Mischfutter darf bereits
nur von Herstellern bezogen werden, die am QS-System teilnehmen, diese Vorschrift
gilt demnächst auch für Einzelfuttermittel. Beim Zukauf beispielsweise von
Getreide vom Handel oder von Genossenschaften muss der zukaufende Landwirt im
Rahmen des Audits nachweisen, dass der Händler zertifiziert ist. Auch Rindfleisch
wird es bald mit dem Qualität und Rückverfolgbarkeit garantierenden QS-Zeichen
geben. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in
Frankfurt hat jetzt das Kennzeichnungssystem genehmigt. Allerdings müssen die
teilnehmenden Bauern eine ganze Reihe von bürokratischen Auflagen erfüllen. So
muss im günstigsten Fall einmal, unter Umständen jedoch bis zu dreimal jährlich
ein QS-Audit auf dem Betrieb durchgeführt werden. Außerdem werden jährlich bis zu
drei unangemeldete Systemkontrollen auf den Betrieben vorgenommen. Schließlich
müssen regelmäßig von den Bauern selbst Eigenkontrollmaßnahmen anhand von
Checklisten durchgeführt und dokumentiert werden.

Qualitätssicherungssysteme werden über den Fleischbereich hinaus in Kürze auch für
andere landwirtschaftliche Produkte eingeführt. So werden die Getreideerzeuger
schon nach der in Kürze anstehenden Ernte den Einstieg wagen und damit eine
wichtige Forderung ihrer Abnehmer erfüllen. Gemeinsam mit den Marktpartnern hat
das Landvolk Niedersachsen ein System der Getreidedokumentation erarbeitet, das
gerade der Praxis vorgestellt wird. (unsere Meldung) Für die Ernte im
kommenden Jahr werden die Bauern nun alle wichtigen Daten von der Bestellung über
Düngung und Pflanzenschutz bis zur Herkunft vom Einzelschlag in einer Schlagkartei
dokumentieren.

Links zum Thema Qualität und Sicherheit,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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