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@grar.de Aktuell - 21.03.2002

Jahresbilanz des Brauer-Bundes: Deutscher Biermarkt bleibt attraktiv


Bonn (agrar.de) - 'Trotz aller Unkenrufe, die immer wieder zu vernehmen sind, ist
der deutsche Biermarkt nach wie vor hoch attraktiv.' Dieses Fazit zog der
Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dieter Ammer, gestern in Köln. Mehr als 108
Millionen Hektoliter Bier haben die 1.291 Brauereien in Deutschland im Jahre 2001
produziert. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von geschätzten 123 Litern liegen die
Deutschen nach wie vor im weltweiten Vergleich in der Spitzengruppe. Der Export
sei weiter gestiegen und betrage inzwischen mehr als 10 Millionen Hektoliter.

Nach Einschätzung Ammers komme der Rückgang beim Pro-Kopf-Verbrauch (unsere
Meldung
) nicht überraschend: Hauptgrund sei die Abnahme der sogenannten
'Stammverwender' zwischen 30 und 45 Jahren aus demographischen Gründen - eine
Entwicklung, die seit langem bekannt sei. Neue Konsumgewohnheiten, ein verändertes
Freizeitverhalten und eine genussfeindliche Alkohol- und Gesundheitsdiskussion in
Politik und Gesellschaft verstärkten diesen Trend weiter, die resultierende
sinkende Nachfrage werde den bisher schon intensiven Wettbewerb auf dem deutschen
Biermarkt weiter verschärfen. Eins stehe nach Einschätzung des Brauer-Präsidenten
aber fest: 'Der deutsche Biermarkt wird weiter spannend und hoch interessant
bleiben, deutsches Bier wird hierzulande auch in Zukunft das Getränk Nummer 1
bleiben.'

Sorgen machen den deutschen Brauern dagegen die politischen Rahmenbedingungen, die
das komplexer werdende Geschäft mit deutschem Bier weiter erschwerten. Ob
Umweltpolitik, Biersteuer oder Alkoholdiskussion, die deutschen Brauer fordern von
den zuständigen Politikern realitäts- und praxisnähere Initiativen, Positionen und
Diskussionen:

'In der Umweltpolitik verdrängt Ideologie zur Zeit die Fakten, es fehlt an einem
umweltpolitischen europaweiten Gesamtkonzept', so das Urteil des
Brauer-Präsidenten. Es sei zu bedauern, dass das Umweltministerium den Vorschlag
des Deutschen Brauer-Bundes zur Förderung von Mehrweg mit marktwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen, z.B. über eine Senkung der Mehrwertsteuer für Mehrweggebinde,
abgelehnt habe. Der nationale Alleingang der Einführung eines Zwangspfandes ist
nach Auffassung des Brauer-Präsidenten ein Irrweg.

Den Plänen der Europäischen Kommission zur Erhöhung der Biersteuer erteilte Ammer
eine deutliche Absage: Steuerharmonisierung auf europäischer Ebene sei der falsche
Weg: Der Brauer-Präsident forderte den Bundesfinanzminister deshalb auf, an seiner
bereits geäußerten klaren Ablehnung der Pläne der Europäischen Kommission
festzuhalten.

Im Hinblick auf die Alkoholpolitik appellierte Ammer an die zuständigen Politiker,
sich auf die Bekämpfung des Missbrauch zu konzentrieren statt den
verantwortungsvollen Konsumenten zu diskriminieren, zu verunsichern oder zu
belasten. 'Die beliebten Forderungen der Gesundheitspolitik nach zusätzlichen
Abgaben oder Steuern, der Absenkung der Promillegrenze oder Werbebeschränkungen
bzw. -verboten sind weder neu noch geeignet, das Problem des Missbrauchs zu
lösen.' Der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes forderte eine nationale Allianz
zur Koordination der zahlreichen Initiativen verschiedener Institutionen zur
Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs.

Information: Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB), Annaberger Str. 28, 53175
Bonn, Tel.: 0228-959060, Fax: 0228-9590616, E-Mail.

Links zum Thema Brenner und Brauer.

 


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