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@grar.de Aktuell - 25.09.2007

Baden-Württemberg: Durchschnittliche Getreideernte bei knapp 3 Millionen Tonnen

Rekordertrag bei Winterraps - Mit 180.000 Tonnen voraussichtlich kleine Kartoffelernte


Stuttgart (agrar.de) - Nach Abschluss der Getreideernte und nachdem im
Statistischen Landesamt nahezu alle für die 'Besondere Ernte – und
Qualitätsermittlung' vorgesehenen Probeschnitte und Volldrusche ausgewertet
wurden, wird die Getreideernte (ohne Körnermais) im Südwesten auf 29,5 Millionen
Dezitonnen (1 dt = 100 kg = 0,1 Tonnen) oder knapp 3 Millionen Tonnen
veranschlagt. Das Ergebnis entspricht damit der langjährigen Durchschnittsernte
2001/2006. Im Vorjahr waren 30,6 Mill. dt an Getreide gedroschen worden.

Die durchschnittliche Flächenleistung aller Getreidearten liegt im Landesmittel
bei 61,8 dt/ha und damit etwas über dem langjährigen Mittel 2001/06 (61,5
dt/ha). Das Vorjahresergebnis erreichte dagegen knapp die 65er-Marke. Auffällig
ist, dass bei allen Wintergetreidearten höhere Erträge als im langjährigen
Mittel zu verzeichnen sind, so beispielsweise bei Winterweizen (71,9 dt/ha; +2,8
Prozent), Triticale (66,8 dt/ha; +4,5 Prozent) und Wintergerste (60,7 dt/ha;
+1,8 Prozent). Die im Frühjahr gesäten Getreidearten Sommergerste (43,8 dt/ha)
und Hafer (46,2 dt/ha) verfehlten die langjährigen Mittel aber jeweils um über
ein Zehntel. Ausschlaggebend hierfür dürfte die hochsommerliche Trockenperiode
im April gewesen sein. Es fehlte an Bodenfeuchtigkeit, so dass die
Vegetationsentwicklung nur sehr zögerlich einsetzte. Besonders betroffen hiervon
waren Gebiete wie das Rheintal, deren Böden für ein geringes Wasserhaltevermögen
bekannt sind. Umgekehrt fielen im Südosten, also dem Gebiet mit den häufigsten
Niederschlägen im Land, die Mindererträge der Sommergetreidearten am geringsten
aus.

Die höchsten Ertragszuwächse bei Winterweizen waren ebenfalls im Südosten
zwischen Ostalb- und Bodenseekreis zu verzeichnen. Die Gebiete mit
Mindererträgen bei Winterweizen sind weitgehend dieselben wie die mit den
höchsten Ertragsausfällen bei Sommergerste. Allerdings waren die Ertragsausfälle
beim Winterweizen weniger stark ausgeprägt als bei der Sommergerste.
Offensichtlich konnte die Apriltrockenheit dem in seiner Entwicklung weiter
fortgeschrittenen Winterweizen weniger anhaben als der sich noch im
Jugendstadium befindlichen Sommergerste.

Wie das Statistische Landesamt weiter feststellt, hat sich bei Winterraps das
Ende August prognostizierte Rekordergebnis bestätigt. Mit einem
Durchschnittsertrag von 42,0 dt/ha wurde erstmals die 40er-Marke übertroffen.
Die Körnermaisbestände, derzeit eher unter dem Aspekt der Schädlingsbekämpfung
im Bewusstsein der Öffentlichkeit, vermitteln weiterhin einen guten Eindruck.
Die durchschnittliche Flächenleistung dürfte im Landesmittel bei 95 dt/ha
liegen.

Leicht überdurchschnittliche Erträge im heimischen Kartoffelanbau, wegen
Anbaueinschränkung aber deutlich geringere Erntemengen Mitte September ist die
diesjährige Kartoffelernte bei den für das Einkellerungsgeschäft maßgeblichen
Sorten noch in vollem Gange. Bei den mittelfrühen und späten Kartoffeln zeichnet
sich demnach für Baden-Württemberg im Landesmittel mit voraussichtlich 345 dt/ha
ein leicht überdurchschnittlicher Ertrag ab. Das langjährige Mittel 2001/2006
beziffert sich auf 340 dt/ha; im Vorjahr konnten 328 dt/ha gerodet werden.
Insgesamt wird eine Erntemenge von 1,6 Mill. dt Spätkartoffeln (einschließlich
mittelfrühe) erwartet. Der Sechsjahresdurchschnitt wird damit um ein Fünftel,
das Vorjahresergebnis um 13 Prozent verfehlt. Dahinter steht eine Anbaufläche
von 4.650 ha; das sind rund 1.000 ha weniger als noch vor Jahresfrist. Die
Kartoffel verschwindet mehr und mehr aus dem Anbauprogramm landwirtschaftlicher
Betriebe. Der Arbeitsaufwand ist hoch und ohne Spezialmaschinen nur auf kleinen
Flächen zu bewältigen. Der Kartoffelanbau konzentriert sich demzufolge vor allem
auf einige Spezialbetriebe mit günstigen Bodenverhältnissen, wie etwa im
Heilbronner Raum und am Oberrhein

Die Frühkartoffeln erzielten im heimischen Anbau mit rund 280 dt/ha eine sehr
erfreuliche Flächenleistung. Das Vorjahresergebnis und das Mittel 2001/2006
belaufen sich auf jeweils knapp 270 dt/ha. Auf einer Anbaufläche von 760 ha,
rund 100 ha weniger als im Vorjahr, wurde im Südwesten somit eine Erntemenge von
rund 215.000 dt Frühkartoffeln erzeugt. Das langjährige Mittel (244.000 dt)
liegt 12 Prozent, das Vorjahresergebnis 6 Prozent darüber. Die gesamte
Kartoffelernte der marktorientierten Betriebe des Landes ist damit auf
voraussichtlich 1,8 Mill. dt (180.000 Tonnen) zu beziffern.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.


 


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