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@grar.de Aktuell - 28.06.2007

Landvolk: Schweinemäster wieder unter Druck

Schlechte Erlöse trotz kleinem Angebot - Nicht mehr Kosten deckend


Hannover (agrar.de) - Schweinemäster geraten nach einem ausgesprochen guten Jahr
2006 trotz des zurzeit nicht allzu großen Angebots nach Angaben des
Landvolks Niedersachsen zuneh-mend wieder in die Kostenklemme. Im
vergangenen Jahr konnten sie ihre Gewinne dank guter Preise kräftig aufbessern.
In der Preisspitze erzielten die niedersächsischen Mäster während der
Fußball-Weltmeisterschaft Erlöse von 1,69 Euro pro kg Schlachtgewicht. Das neue
Jahr begann preislich aber mit einem 'Paukenschlag', als die Erzeugerpreise für
Schlachtschweine auf nur noch 1,20 Euro absackten. Bereits im Herbst hatte ein
Preisverfall eingesetzt, als in Nordrhein-Westfalen die Schweinepest wieder
erloschen war und dadurch das Angebot zunahm. Zudem verlagerte sich die
Verbrauchernachfrage nach der Entwarnung bei der Vogelgrippe auch wieder ein
wenig auf Geflügelfleisch. Nur mühselig setzte dann mit dem Beginn der
Grillsaison eine Erholung am Schweinemarkt ein, Mitte Juni erreichten die
Notierungen wieder ein Niveau von 1,42 Euro je kg Schlachtgewicht in der
Handelsklasse E.

Experten sehen darin allerdings nur ein Zwischenhoch, denn mit dem Beginn der
Ferienzeit hat die Nachfrage spürbar nachgelassen. Obwohl das Angebot an
Schlachtschweinen ge-genwärtig unterdurchschnittlich ist, lässt es sich nur
unter Schwierigkeiten am Markt plat-zieren. Im Übrigen werden die
Schweineschlachtungen nach Einschätzung der Marktfachleute in diesem Jahr bei
gleichzeitig unbefriedigenden Exportmöglichkeiten eine Rekordhöhe erreichen. Für
die weitere Preisentwicklung sind das keine guten Aussichten, und bereits jetzt
liegen die Erlöse der Mäster um fast 20 Prozent unter dem Niveau im Sommer 2006.
Damit sind sie nicht mehr Kosten deckend, zumal die Futterkosten seit
Jahresbeginn um 20 Prozent gestiegen sind und in Anbetracht der erwarteten hohen
Getreidepreise zur demnächst beginnenden Ernte weiter steigen dürften. Um alle
Kosten decken zu können, müssten die Mäster mindestens 1,50 Euro je kg
Schlachtgewicht erzielen, die Preise liegen aber seit Jahresbeginn deutlich
darunter.

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