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@grar.de Aktuell - 31.05.2007

Landwirte bauen weniger Frühkartoffeln an

Verarbeitungsprodukte liegen in der Verbrauchergunst vorn


Hannover (agrar.de) - Frühkartoffeln als Beilage zu Spargel oder frischem
Kräuterquark, wem läuft da nicht das Wasser im Mund zusammen? Die Anbaufläche
für die frühen Knollen ist in Deutschland aber bereits seit einigen Jahren
leicht rückläufig, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Für das Jahr
2000 ermittelte das Statistische Bundesamt eine
Frühkartoffelanbaufläche von 17.900 Hektar (ha). Zwei Jahre später widmeten die
deutschen Frühkartoffelerzeuger ihren Knollen nur noch 16.700 ha, das waren rund
6,8 Prozent weniger. Bis 2004 sank die Anbaufläche um weitere 4,4 Prozent auf
15.960 ha. Für 2006 schätzen Statistiker die Anbaufläche auf 14.760 ha, das
wären 7,5 Prozent weniger als in 2004 und ein Rückgang um 17,5 Prozent gegenüber
dem Jahr 2000. Und auch im laufenden Jahr dürften die deutschen
Kartoffelerzeuger ihre Anbaufläche für Frühkartoffeln nur leicht ausgedehnt
haben, und zwar um schätzungsweise 1,6 Prozent auf rund 15.000 ha.

Die Einschränkung der Anbaufläche bedeutet aber nicht unbedingt eine kleinere
Frühkartoffelernte. So steigen langfristig die durchschnittlichen Erträge, da
die Landwirte ihre Produktionstechnik von der Bodenbearbeitung bis zur Beregnung
optimieren, den Frühkartoffeln nur die für ihr Wachstum besten Standorte widmen
und den züchterischen Fortschritt für höhere Erträge nutzen können. Gleichzeitig
kann jedoch der Witterungsverlauf in jedem Jahr zu stark schwankenden
Ernteergebnissen führen. So hatte der trockene Sommer im vergangenen Jahr für
Ernteeinbußen gesorgt, während der relativ warme Winter später bei der
eingelagerten Ware zu Qualitätsproblemen führte. Dagegen hat die Trockenheit in
diesem Frühjahr den Frühkartoffeln nach Einschätzung der Zentralen Markt- und
Preisberichtsstelle (ZMP) in Bonn nicht geschadet. Die deutschen
Frühkartoffelerzeuger konnten ihr Pflanzgut rechtzeitig in die Erde bringen und
im Anschluss fanden die Pflanzen zumeist günstige Wachstumsbedingungen vor. Den
Wassermangel mussten die Landwirte jedoch durch Beregnung ausgleichen.

Die Frühkartoffelerzeuger in Niedersachsen haben ihre Anbaufläche in 2007 trotz
einer optimistischen Grundstimmung aufgrund der guten Preise im vergangenen Jahr
ebenfalls nicht ausgeweitet. Insgesamt werden in Niedersachsen auf rund 4.500 ha
Frühkartoffeln angebaut. So war zum einen nicht mehr Pflanzgut auf dem Markt
vorhanden, zum anderen geht schon seit Jahren der Konsum von Speisekartoffeln
zurück. So verspeiste jeder Bundesbürger 1966/67 noch rund 109 Kilogramm
Kartoffeln, mittlerweile sind es nur noch 63 kg. Gleichzeitig schränken immer
mehr Verbraucher den Konsum von frischen Kartoffeln ein und greifen stattdessen
lieber zu verarbeiteten Produkten. Seit 2005 werden laut ZMP mit 34,8 kg sogar
mehr Kartoffeln in Form von Chips, Pommes Frites oder Püree verzehrt als frische
Kartoffeln.

Links zum Thema Kartoffeln,
Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.


 


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