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@grar.de Aktuell - 18.05.2007

Baden-Württemberg: Milcherzeugung trotz weiter rückläufiger Zahl der Kühe unverändert bei 2,2 Millionen Tonnen

'Milchgürtel' entlang der Grenze zu Bayern – Pro Einwohner liefern die Kühe im Südwesten umgerechnet 210 Liter Milch


Stuttgart (agrar.de) - Im Jahr 2006 erzeugten die Milchkühe der hiesigen
Landwirte insgesamt 2,21 Millionen Tonnen (Mill. t) Milch und damit nahezu exakt
die gleiche Menge wie ein Jahr zuvor. Zum Vergleich: Bezogen auf die 10,7
Millionen Einwohner in Baden-Württemberg betrug die Milchproduktion damit 210
Liter Milch je Einwohner.

Wie das Statistische Landesamt feststellt, standen im
Jahresdurchschnitt nur noch rund 375.000 Kühe in den baden-württembergischen
Ställen. Das sind 4.200 Tiere weniger als noch vor Jahresfrist. Die
durchschnittliche Jahresmilchleistung hat sich somit rechnerisch von 5.867 kg im
Vorjahr auf 5.884 kg Milch je Kuh erhöht. An die Molkereien lieferten die
Landwirte über 2,09 Mill. t Milch. Dies entspricht einer Anlieferungsquote von
durchschnittlich knapp 95 Prozent. Rund 4 Prozent der Milcherzeugung wurde
verfüttert. Die Restmenge (29.000 t) wurde in den Erzeugerbetrieben zu
Landbutter und Landkäse verarbeitet bzw. über Vorzugsmilchabsatz und
Eigenverbrauch verwertet.

Entsprechend den natürlichen Standortbedingungen bestehen regional
bemerkenswerte Unterschiede: Die Schwerpunktregionen der Milcherzeugung in
Baden-Württemberg liegen in Oberschwaben und damit im äußersten Südosten
Baden-Württembergs. Auf die beiden Landkreise Ravensburg (446.000 t) und
Biberach (222.000 t) entfallen zusammen 30 Prozent der insgesamt im Land
erzeugten Milch. Weitere Zentren der Milcherzeugung schließen sich nach Norden
entlang der bayerischen Landesgrenze an. Der Alb-Donau-Kreis (116.000 t), der
Ostalbkreis (161.000 t) und der Landkreis Schwäbisch Hall (144.000 t) tragen
zusammen ein weiteres knappes Fünftel zur Milcherzeugung im Land bei.

Hinsichtlich der Milchleistung nehmen unter den Landkreisen Schwäbisch Hall mit
6.505 kg, Ravensburg und der Ostalbkreis mit 6.384 kg bzw. 6.240 kg
durchschnittlichem Jahresmilchertrag je Kuh die Spitzenpositionen ein. Seit
Mitte der 80er-Jahre die gemeinschaftliche Garantiemengenregelung bei der Milch
als Reaktion auf die strukturellen Überschüsse (Stichwort: Milchseen) eingeführt
wurde, konnte das Leistungsvermögen der Milchkühe um 43 Prozent gesteigert
werden. Bei gleichzeitigem Rückgang des Milchkuhbestandes um 44 Prozent beträgt
die erzeugte Gesamtleistung im Land aber dennoch 80 Prozent des Niveaus von
1985.

Grundlage erfolgreicher Milchviehhaltung ist intensiv genutztes Dauergrünland,
das in Baden-Württemberg schwerpunktmäßig in Oberschwaben und im Allgäu zu
finden ist. So liegt der Milchkuhbesatz (Anzahl der Milchkühe je 100 ha
Dauergrünland) im Alb-Donau-Kreis bei 102, in Ravensburg bei 112 und in Biberach
sogar bei 135. Je 100 ha Dauergrünland werden im Alb-Donau-Kreis jährlich 600 t,
in Ravensburg 700 t und in Biberach über 800 t Milch erzeugt.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.


 


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