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@grar.de Aktuell - 16.05.2007

Niedersachsen: Mais erobert weitere Teile der Ackerfläche

Bau von Biogasanlagen steigert Nachfrage – Weniger Sommergetreide


Hannover (agrar.de) - Mais setzt auch in diesem Jahr seinen Vormarsch auf der
niedersächsischen Ackerfläche fort. Nachdem bereits im vergangenen Jahr der
bisher recht stabile Anteil am Anbau kräftig zugenommen hatte, wurde die
Maisfläche nach Angaben des Landvolks Niedersachsen auch bei der
diesjährigen Frühjahrsaussaat weiter ausgedehnt.

Erste Hochrechnungen des niedersächsischen Landesamtes für Statistik
gehen gegenüber 2006 von einem erneuten Anbauplus von 6,7 Prozent auf nunmehr
knapp 408.000 Hektar (ha) aus, im vergangenen Jahr hatte die Maisfläche bei
380.000 ha gelegen. Dabei hat der Maisanbau nun auch in die Ackerbauregionen
Einzug gehalten, wo er zuvor kaum zu finden war. Mittlerweile nimmt der Mais in
Niedersachsen fast halb soviel Fläche ein, wie alles Getreide zusammen. Grund
ist der Boom bei den Biogasanlagen, die vor allem Mais als Rohstoff einsetzen.

Vermutlich aus dem gleichen Grund hatte bei der Herbstaussaat bereits der
Roggenanteil auf den Feldern beachtlich zugelegt, nachdem diese Getreideart seit
Jahren auf dem Rückzug war. Nachdem aber die Interventionsläger leer sind und
Roggen sowohl für Biogasanlagen als auch für die Bioethanolproduktion gefragt
ist, zeigt sich der Markt von einer anderen Seite. Die Bauern haben die
Roggenfläche deshalb im vergangenen Herbst um 20 Prozent auf ungefähr 145.000 ha
erhöht, während die Getreidefläche insgesamt rückläufig war. Sie schrumpfte um
schätzungsweise 2,7 Prozent von knapp 920.000 ha auf 890.000 ha.

Besonders deutlich haben die Bauern die Anbaufläche von Sommergerste reduziert,
sie ging um 18 Prozent von 59.000 ha auf knapp 49.000 ha zurück. Die Braugerste
dürfte allerdings von der Einschränkung nicht betroffen sein. Ein Nischendasein
führt der Hafer, dessen Anbaufläche bei der diesjährigen Frühjahrsaussaat mit
ungefähr 16.000 ha konstant blieb. Rückläufig ist nach den Hochrechnungen auch
der Kartoffelanbau, der von fast 120.000 ha um 0,9 Prozent auf knapp 118.000 ha
sank. Das Minus betrifft aber ausschließlich Indust-riekartoffeln zur Stärke-
und Chipsherstellung, die allerdings mit 84.000 ha (Vorjahr: 86.000 ha) den
größten Anteil am Kartoffelanbau haben. Dennoch hätte nach den hohen
Kartoffelpreisen im vergangenen Jahr eine stärkere Ausdehnung des Anbaus von
Früh- und Speisekartoffeln erwartet werden können. Die Anbauverschiebung
zugunsten von Energiemais für Biogasanlagen aber auch von Körnerraps zur
Ölgewinnung - hier erhöhte sich die Aussaatfläche im vergangenen Herbst um 13
Prozent von 129.000 ha auf 146.000 ha - dürfte nun jedoch zu einem geringeren
Mengendruck sowohl bei Braugerste als auch bei Kartoffeln führen. Der Anbau von
Zuckerrüben wurde nach der Einschränkung im vergangenen Jahr aufgrund der
Quotenkürzung jetzt wieder um 15 Prozent auf 99.000 ha ausgedehnt.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.
Links zum Bundesland Niedersachsen.


 


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