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@grar.de Aktuell - 16.05.2007

Weltweite Getreideproduktion deckt Bedarf nicht

Trotz erwarteter Rekordernte entsteht eine Versorgungslücke


Hannover (agrar.de) - Die weltweite Getreideerzeugung wird auch in diesem Jahr
nicht mit dem steigenden Bedarf Schritt halten können. Dabei rechnet der
Internationale Getreiderat in einer ersten umfassenden Schätzung für das
laufende Produktionsjahr 2007/08 sogar mit einer neuen Rekordernte, berichtet
der Landvolk-Pressedienst. Weltweit sollen die Landwirte 1,666 Mrd.
Tonnen (t) Getreide ernten, das wären knapp 100 Mio. t oder 6,3 Prozent mehr als
im Jahr zuvor. Den weltweiten Bedarf an Getreide veranschlagen die Londoner
Experten im Gegenzug auf 1,674 Mrd. t. Gemessen am Niveau 2006/07 bedeutet dies
eine Steigerung um 43 Mio. t oder 2,6 Prozent. Damit würden die globalen
Getreidevorräte bereits im dritten Jahr in Folge weiter abgebaut. Mit nur noch
242 Mio. t am Ende der Saison würden die Vorräte das niedrigste Niveau seit den
siebziger Jahren erreichen.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Prognose, vor allem für die Produktion,
allerdings noch sehr unsicher. So leiten die Experten des Getreiderates ihre
Schätzung aus den bisher weltweit bekannt gewordenen Anbaudaten und 'normalen'
Witterungsverhältnissen ab. Die lang anhaltende Trockenheit in vielen Regionen
Europas und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in diesem Frühjahr sowie
Spätfröste in den Hauptanbaugebieten der USA sind in diesen Zahlen noch gar
nicht berücksichtigt worden. So erwartet der Getreiderat vor allem für die
erweiterte Europäische Union sowie Russland und die Ukraine höhere
Getreideernten als im Jahr zuvor. Entspannter als in den Vorjahren ist die
Versorgungsbilanz bei Weizen für 2007/08. Das weltweite Aufkommen von Weizen
wird auf 623 Mio. t geschätzt, das wären 32 Mio. t oder 5,4 Prozent mehr als in
der laufenden Kampagne. Dem soll ein Verbrauch von 622 Millionen t
gegenüberstehen, so dass der Abbau der Weizenreserven nach vier Jahren zum
Stillstand kommen könnte.

Die weltweite Maiserzeugung soll 2007/08 aufgrund einer vergrößerten Anbaufläche
und verbesserten Erträgen ebenfalls zulegen, und zwar um 7,5 Prozent auf 746
Mio. t. Auch diese Rekordmarke wird den neuerlichen Abbau der Maisreserven
jedoch nicht stoppen können. Denn der Maisverbrauch soll um weitere vier Prozent
auf nunmehr 755 Millionen t steigen. Während die Landwirte mit 468 Mio. t etwas
weniger Mais an ihr Vieh verfüttern dürften als im vergangenen Jahr, soll die
industrielle Verwertung von Mais um 33 Mio. t auf 172 Mio. t steigen. Damit
würde in 2007/08 schon knapp ein Viertel der weltweiten Maisernte zu Bioethanol
und Stärke verarbeitet werden.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.


 


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