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@grar.de Aktuell - 15.05.2007

Baden-Württemberg: Ertragseinbußen infolge Wassermangels befürchtet

Anbauausdehnung bei Silomais und überraschend bei Sommergerste


Stuttgart (agrar.de) - Die jüngsten Niederschläge waren ein Segen für die
heimische Landwirtschaft. Waren die Niederschläge schon über die Wintermonate
meist viel zu gering und der Grundwasserstand demzufolge vergleichsweise
niedrig, so setzten Trockenheit und Hitze im April der Vegetation stark zu. Nach
Feststellung des Statistischen Landesamtes gilt dies insbesondere für
Standorte mit geringem Wasserhaltevermögen, beispielsweise auf den Kiesböden in
der oberrheinischen Tiefebene. Den Frühjahrssaaten fehlten die Niederschläge zum
Auflaufen. Der Zustand des Dauergrünlandes wurde Mitte April als zufrieden
stellend beurteilt. Deutlich günstiger präsentierten sich die überwinternden
Getreidearten und Raps, deren Vegetationsentwicklung zum gleichen Zeitpunkt als
gut beurteilt wurde. Man darf gespannt sein, wie die Einschätzung der
Ernteberichterstatter Ende Juni ausfallen wird. Dann wird sich zeigen, ob die
Apriltrockenheit tatsächlich die befürchteten Ertragseinbußen zur Folge hat.

Auswinterungsverluste waren so gut wie keine zu beklagen. Allerdings hatte es
infolge des milden Winters keine Frostgare gegeben. Die daraus resultierende
schlechte Bodenstruktur drückt sich beispielsweise in einem reduzierten
Wasserspeichervermögen aus.

Bei den Landwirten im Südwesten steht Winterraps weiter hoch im Kurs. Nach den
Meldungen der Betriebsberichterstatter des Statistischen Landesamtes ist der
Anbau der Ölfrucht ausgehend von einem relativ hohen Niveau erneut um 2 Prozent
auf über 70.000 Hektar (ha) ausgedehnt worden. Als Gründe für diese
Flächenentwicklung werden die günstigen Fruchtfolgeeigenschaften,
arbeitswirtschaftliche Vorteile und die gute Marktsituation angeführt. Die
Nachfrage nach Rapsöl zur menschlichen Ernährung und Rapsschrot zur
Eiweißversorgung der Tiere ist stetig und gut. Weitere Absatzmöglichkeiten
bietet der Biodieselbereich.

Die kräftige Ausdehnung des Silomais (85.500 ha; +7 Prozent) dürfte der
Biogasproduktion und damit der Energiegewinnung geschuldet sein. Umgekehrt
könnte die Einschränkung des Körnermaisanbaus (ohne CCM) um 6 Prozent (58.000
ha) eine Folge der rückläufigen Bestandszahlen bei Rindern und Schweinen sein.

Doch etwas überraschend ist die kräftige Anbauausdehnung bei Sommergerste
(89.000 ha; +8 Prozent). In den Jahren zuvor ließen niedrige Preise im
Braugerstensektor vergleichsweise unsichere Erträge und das Qualitätsrisiko
manchen Landwirt auf Alternativen umsteigen. Offensichtlich wird auf Seiten der
Landwirte hier eine deutliche Besserung erwartet. Die Anbaufläche von
Winterweizen (223.000 ha) dürfte sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert
haben, diejenigen von hafer (31.500 ha) und Wintergerste (104 000 ha) sind
vermutlich um 2 bzw. 3 Prozent ausgedehnt worden.

Die obigen Angaben müssen aufgrund der vergleichsweise begrenzten Zahl an
Berichterstattern noch als vorläufige Anbautendenzen angesehen werden. Auf
breiter statistischer Basis abgesicherte Daten über den tatsächlichen Anbau auf
dem Ackerland liefert die Bodennutzungshaupterhebung, deren erste Ergebnisse
voraussichtlich Ende Juli vorliegen werden.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.


 


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