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@grar.de Aktuell - 03.04.2007

Nestlé-Chef: Landwirtschaft größter Wasserverschwender


Hamburg (agrar.de) - Der Chef des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns Nestlé hält
den globalen Wassermangel für eine größere Bedrohung der Menschheit als den
Klimawandel. 'Verglichen mit dem Klimawandel, ist die Wasserkrise weitaus
bedrohlicher', sagt Peter Brabeck-Letmathe, Vorstandschef des in der Schweiz
beheimateten Unternehmens, der ZEIT. 'Deren Folgen spüren wir jetzt,
nicht erst in möglicherweise hundert Jahren.'

'Wasser ist ein Menschenrecht. Aber nur für, sagen wir, 25 Liter pro Person und
Tag', sagt Brabeck-Letmathe. 'Für die Tausenden Kubikmeter in privaten
Swimmingpools oder die Landwirtschaft müssen andere Regeln gelten.' Die
Landwirtschaft bezeichnet Brabeck als 'den größten Wasserverschwender'. Als
Lebensmittelproduzent ist Nestlé auf landwirtschaftliche Produkte angewiesen.
Die Bauern würden aber nicht in sparsame Bewässerungstechnologien investieren,
weil Wasser viel zu billig sei.

'Die allgemeine Begeisterung für Biokraftstoffe ist ökologischer Wahnsinn', sagt
Brabeck-Letmathe. Um einen Liter Treibstoff aus Pflanzen zu erzeugen, seien mehr
als 4 500 Liter Wasser nötig. Schon heute müssten rund eine Milliarde Menschen
ohne sauberes Trinkwasser leben. Da der globale Wasserverbrauch doppelt so
schnell wachse wie die Weltbevölkerung, sei die Herstellung von Biosprit
'Raubbau an dem kostbarsten Gut der Menschheit', sagt der Nestlé-Chef. 'Man kann
ohne Erdöl leben, aber nicht ohne Wasser.'

Links zum Thema Wasser.


 


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