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@grar.de Aktuell - 01.03.2007

RLV: Trendwende bei Milch bitter notwendig


Bonn (agrar.de) - Auf die weiterhin sehr schwierige Lage für die heimischen
Milcherzeuger hat der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes
(RLV), Friedhelm Decker, hingewiesen. 'Im Milchbereich ist die
Erlössituation völlig unbefriedigend, die Milchauszahlungspreise sind alles
andere als erfreulich', sagte Decker kürzlich bei einem Milchforum seines
Verbandes in Wesel. Gleichwohl sieht der RLV-Präsident berechtigte Hoffnungen
auf eine 'so bitter notwendige Trendwende'. Selbst die weitere Erhöhung der
Milchquote in 2007 und 2008 um jeweils 0,5 Prozent werde angesichts rückläufiger
Milchkuhbestände in der EU nicht unbedingt zu einer entsprechenden Ausdehnung
der Milchproduktion führen, prognostizierte Decker. Gleichzeitig nehme die
expandierende Käseerzeugung mehr Milch auf. Setze sich zudem die leicht
gestiegene Nachfrage vom Weltmarkt fort, dürfte dies den europäischen Markt vor
allem bei Milchpulver, im geringen Umfang auch bei Butter entlasten. 'Unsere
Erwartungen richten sich daher ganz klar auf die diesjährige Preisrunde der
Molkereien mit dem Lebensmitteleinzelhandel', hob Decker hervor. 'Dabei muss es
gelingen, endlich wieder aus der Talsohle herauszukommen.'

Zur Zukunft der Milchquote erklärte Decker in Wesel, dass alle Elemente der
EU-Milchpolitik augenblicklich auf eine Aushöhlung der Mengenbegrenzung
hinausliefen. Die beschlossenen Interventionspreissenkungen, die Quotenerhöhung
und die Bereitschaft der Kommission zu weitreichenden Zugeständnissen beim
Marktzugang und bei den Exporterstattungen wiesen deutlich in diese Richtung.
Der RLV-Präsident appellierte an die Politik, Verantwortung zu übernehmen und
den Übergang bis 2015 sowie den Ausstieg aus der Quotenregelung möglichst
sachgerecht zu gestalten. Für einen 'Gleitflug' bieten sich nach den Worten
Deckers eine breite Palette von Instrumenten an, die es zu nutzen gelte. Decker
nannte in diesem Zusammenhang auch Maßnahmen der zweiten Säule der gemeinsamen
Agrarpolitik, warnte aber davor, die obligatorische Modulation zu erhöhen. 'Wir
sind gegen ein höhere Modulation, weil sie letztlich nichts Anderes als eine
unmittelbare einkommenswirksame Prämienkürzung ist', sagte Decker und forderte
die von der EU zugesagten Finanzmittel bis 2013 unangetastet zu lassen.

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