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@grar.de Aktuell - 21.02.2007

Österreich: 2,3 Millionen Hektoliter Wein

Verluste bei Hauptsorte 'Grüner Veltliner'


Wien (agrar.de) - Die mit Stichtag 30. November durchgeführte Weinernteerhebung
der Statistik Austria ergab, dass im Jahr 2006 auf einer Fläche von
43.900 ha (-4 Prozent zu 2005) eine Weinernte von 2.256.300 hl eingebracht
wurde. Dieses Ergebnis entspricht in etwa jenem des Vorjahres, liegt jedoch um
11 Prozent unter dem Ernteschnitt der letzten 5 Jahre.

Das Weinjahr 2006 könnte wegen zwei besonderen Umständen in Erinnerung bleiben:
Einerseits war es von einer extrem stabilen herbstlichen Schönwetterperiode
gekennzeichnet, die bis über die Weinlese hinaus andauerte. Dadurch konnte sehr
reifes und gesundes Traubenmaterial gewonnen werden, was einen ganz besonderen
Jahrgang erwarten lässt. Andererseits hatte die zweite Besonderheit des
Jahrganges 2006, die Verrieselung (Blütenfall ohne Befruchtung) beim Grünen
Veltliner, deutliche Ertragsrückgänge zur Folge. Der Grüne Veltliner ist
mengenmäßig Österreichs bedeutendste Weinsorte, der auf einer Fläche von 17.500
ha (davon 14.500 ha in Niederösterreich) kultiviert wird. Als Ursache für den
mangelhaften Fruchtansatz wird aus Winzerkreisen die Hitze zu Blühbeginn (Mitte
Juni) genannt. Andere Sorten blieben weitgehend von diesem Problem verschont.

Im Bundeslandvergleich erzielte Niederösterreich - wegen der genannten Einbußen
am Weißweinsektor - eine deutlich unterdurchschnittliche (-18 Prozent zum
Fünfjahresschnitt) Gesamtweinproduktion von 1,3 Mio. hl und unterschritt damit
die Produktionsmenge des Vorjahres um 7 Prozent. Das Burgenland machte mit
765.200 hl (+11 Prozent zu 2005) die Vorjahreseinbußen wett und brachte eine
durchschnittliche Erntemenge ein. Auch in Wien wurde - trotz leichter Verluste -
mit 18.900 hl (-3 Prozent zu 2005) eine 'Normalernte' erzielt. Die Steiermark
legte hingegen mit 184.400 hl (+5 Prozent zu 2005) sowohl gegenüber dem Vorjahr
als auch dem Fünfjahresschnitt (+6 Prozent) zu.

Mit österreichweit 1,4 Mio. hl Weißwein wurde das ohnehin magere
Vorjahresergebnis um 7% unterschritten und der Fünfjahresschnitt sogar um 20%
verfehlt. Besonders hohe Weißweinverluste verzeichnete das 'Veltlinerland'
Niederösterreich mit 872.600 hl (-14 Prozent zu 2005) - ein sattes Minus von 26
Prozent gegenüber der durchschnittlichen Weißweinernte der letzten 5 Jahre.
Innerhalb Niederösterreichs wies das Weinviertel mit 475.900 hl (-17 Prozent zu
2005) Weißwein neben dem Kremstal mit 71.500 hl (-19 Prozent zu 2005) und dem
Donauland mit 76.100 hl (-19 Prozent zu 2005) die stärksten Rückgänge am
Weißweinsektor aus. Im Burgenland konnte mit 332.600 hl gegenüber 2005 um 13
Prozent mehr Weißwein gekeltert werden, der Fünfjahresschnitt war dennoch außer
Reichweite (-11 Prozent). Mit 216.500 hl (+15 Prozent zu 2005) stammte hier ein
Großteil (65 Prozent) aus dem Weinbaugebiet Neusiedlersee. Die Steiermark konnte
mit 134.600 hl (+6 Prozent zu 2005) die Weißweinmenge etwas vergrößern, während
in Wien mit 13.700 hl (-11 Prozent zu 2005) deutlich weniger Weißwein
eingebracht wurde.

Rotweine fanden im Jahr 2006 optimale Entwicklungsbedingungen vor und notierten
mit 902.500 hl (+11 Prozent zu 2005) ein überdurchschnittliches Ernteergebnis
(+7 Prozent zum Fünfjahresschnitt). Aus dem Burgenland stammten 432.700 hl
Rotwein (+9 Prozent sowohl gegenüber 2005 als auch dem Fünfjahresschnitt), wovon
206.700 hl (+13 Prozent zu 2005) im Weinbaugebiet Neusiedlersee produziert
wurden. Niederösterreich trug 414.200 hl (+14 Prozent zu 2005) zur
Rotweinproduktion bei und lag damit 6 Prozent über dem 5-jährigen Ernteschnitt.
Die Steiermark steigerte die Rotweinernte geringfügig auf 49.800 hl (+2 Prozent
zu 2005) und notierte damit 9% über dem Fünfjahresschnitt.

Die Erntemenge an Tafel- und Landweinen ging mit 203.700 hl (-6 Prozent zu 2005)
weiter zurück und hielt damit 45 Prozent unter dem Ernteschnitt der letzten 5
Jahre. Während in Niederösterreich ein Minus von 34 Prozent (gegenüber 2005) auf
96.900 hl verbucht wurde, legte das Burgenland mit 79.800 hl Tafel- und Landwein
um 79 Prozent gegenüber der geringen Vorjahresmenge zu. Qualitäts- und
Prädikatsweine notierten mit 2,0 Mio. hl auf dem Produktionsniveau des
Vorjahres, wobei 1,2 Mio. hl (-4 Prozent) aus niederösterreichischer Erzeugung
stammten.

Links zum Thema Wein,
Links zum Land Österreich.


 


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