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@grar.de Aktuell - 14.02.2007

RLV: Europa hat zu wenig Rindfleisch


Bonn (agrar.de) - Während noch vor wenigen Jahren Rindfleischberge in Europas
Kühlhäusern lagerten, ist die Europäische Union heute auf Importe angewiesen.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, werde 2007
der Rindfleischmarkt der 25er EU vermutlich zum sechsten Mal in Folge ein
Defizit aufweisen. Zwar sei es nach dem Auftreten von BSE in einigen
Mitgliedsländern zu einem deutlichen Rückgang des Rindfleischverzehrs gekommen,
die Produktion sei aber noch stärker gesunken. Steigende Preise für Getreide,
zunehmende Konkurrenz des Bioenergiemarktes um die Futterflächen und nicht
zuletzt die Entkoppelung der EU-Prämien von der Produktion hätten das
Auseinanderdriften von Erzeugung und Verbrauch in jüngster Zeit noch
beschleunigt.

Im Jahr 2002 hatte nach RLV-Angaben die Erzeugung mit 8,15 Mio. t den Verbrauch
von 8,19 Mio. t erst wenig unterschritten. Bis 2005 vergrößerte sich die Lücke
jedoch deutlich. Während der Verbrauch an Rindfleisch nach einem leichten
Anstieg in 2003 und 2004 im vergangenen Jahr mit 8,11 Mio. t nur geringfügig
unter das Niveau von 2002 fiel, sank die Produktion kräftig auf 7,77 Mio. t. Für
2006 stellen Marktexperten einen leichten Wiederanstieg der Rindfleischerzeugung
auf 7,88 Mio. t fest. Der Ver­brauch war bis zum Jahresende im gleichen Umfang
auf 8,22 Mio. t gestiegen. Auch für 2007 wird mit einem weiteren leichten
Verbrauchszuwachs auf dann 8,24 Mio. t gerechnet, während die Erzeugung bei 7,88
Millionen t stagnieren soll.

Vom dynamisch wachsenden Weltmarkt für Rindfleisch hat sich die EU als Exporteur
damit inzwischen fast vollständig abgekoppelt; 200.000 t Ausfuhren spielen im
Vergleich zu Brasilien als größtem Exporteur mit fast der zehnfachen Menge keine
Rolle mehr. Dagegen steht die Gemeinschaft als Importeur nach den USA, Russland
und Japan an vierter Stelle. In der Rangfolge der Erzeugerländer wird Europa im
nächsten Jahr vermutlich von China vom dritten Platz verdrängt. Die USA werden
es 2007 nach den Prognosen auf eine Erzeugung von 12,17 Mio. t bringen,
verbraucht werden dort 13,02 Mio. t. An zweiter Stelle steht Brasilien mit
voraussichtlich 9,12 Mio. t Erzeugung, aber nur 7,18 Mio. t Verbrauch, gefolgt
von China mit 7,91 Mio. t Erzeugung und 7,83 Mio. t Verbrauch. Innerhalb der
Gemeinschaft ist Deutschland der zweitwichtigste Rindfleischproduzent nach
Frankreich.

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