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@grar.de Aktuell - 13.02.2007

Österreich: Einkommenszuwächse infolge höherer Erzeugerpreise


Wien (agrar.de) - Nach einer ersten Prognose im November 2006 wurde von
Statistik Austria zu Jahresbeginn 2007 eine zweite Vorausschätzung der
Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) für das Jahr 2006 erstellt. Auch diese
weist für 2006 einen deutlichen Einkommenszuwachs in der Landwirtschaft aus: Das
landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft stieg real um 6,2 Prozent.
Zurückzuführen ist dieser Zuwachs auf einen Anstieg des landwirtschaftlichen
Faktoreinkommens bei gleichzeitigem Rückgang des landwirtschaftlichen
Arbeitseinsatzes.

Die Zunahme des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens ist das Ergebnis folgender
Entwicklungen:

Der Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs erhöhte sich
2006 auf rd. 5,7 Mrd. Euro, was gegenüber 2005 einem Zuwachs von 4,1 Prozent
entspricht. Dieser Anstieg war primär preisbedingt, u. a. auf Grund von
Preissteigerungen bei einer Reihe von pflanzlichen Erzeugnissen. Merklich höhere
Preise als in den vergangenen beiden Jahren konnten etwa für Getreide erzielt
werden, das 2004 infolge einer europaweiten Rekordernte einen Preiseinbruch
verzeichnet hatte. Auch in der tierischen Erzeugung waren 2006 – obgleich
deutlich moderatere – Preisanstiege festzustellen.

Die höheren Erzeugerpreise im pflanzlichen Bereich resultierten z. T. aus dem
vielfach knappen Angebot. Ungünstige Witterungsverhältnisse hatten
Ertragsrückgänge bzw. niedrige Erträge – etwa im Getreidebau, bei den
Hackfrüchten, im Weinbau und zum Teil auch im Gemüsebau – zur Folge. Eine gute
Ernte konnte hingegen im Obstbau eingebracht werden, und auch die Produktion von
Ölsaaten und -früchten wurde ausgeweitet. Bei den Zuckerrüben bewirkte die
Umsetzung der Zuckermarktreform einen Rückgang der Anbaufläche und der
Erzeugerpreise; gleichzeitig wurden entkoppelte Ausgleichszahlungen an die
Rübenbauern geleistet.

Der tierische Sektor konnte 2006 sowohl bei der Produktion von Nutz- und
Schlachtvieh als auch bei den tierischen Erzeugnissen wertmäßige Zuwächse
verzeichnen. So zogen etwa die Preise für Rinder und Schweine weiter an. In der
Milchproduktion wurde die Milchprämie planmäßig aufgestockt, und auch die
Milchpreise stiegen geringfügig an. Einbußen waren hingegen beim Geflügel zu
verzeichnen, dessen Erzeugungsvolumen infolge des Auftretens der Vogelgrippe
gedrosselt wurde.

Die im Rahmen der LGR bei der Berechnung des Faktoreinkommens berücksichtigten
Förderungszahlungen ('Gütersubventionen' und 'sonstige Subventionen') stiegen
lt. vorläufigen Berechnungen in Summe um 2,2 Prozent.

Auf der Kostenseite kamen u. a. die neuerlich gestiegenen Preise für Energie und
Treibstoffe zum Tragen. Insgesamt fielen die Vorleistungen lt. den vorläufigen
Berechnungen um 3,2 Prozent höher aus als 2005, die Abschreibungen stiegen um
1,2 Prozent.

Weiter rückläufig war 2006 der landwirtschaftliche Arbeitseinsatz. Erste
Schätzungen gehen von einem Rückgang um 2,2 Prozent aus. Damit ergibt sich ein
Anstieg des nominellen Faktoreinkommens je Arbeitskraft von 7,5%. Real betrug
der Zuwachs des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens je Jahresarbeitseinheit
6,2 Prozent.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Land Österreich.


 


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