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@grar.de Aktuell - 01.02.2007

BLHV: Auf Anbau von GVO-Ackerkulturen verzichten


Freiburg (agrar.de) - Südbadische Landwirte sollen auch 2007, wie bereits in den
Vorjahren, konsequent auf den Anbau genveränderter Ackerkulturen freiwillig
verzichten. Das fordert der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen
Hauptverbandes (BLHV), Werner Räpple, nach einer entsprechenden
Beschlussfassung im Verbandsvorstand.

Räpple begründet die berufsständische Empfehlung mit der unverändert ablehnenden
Haltung der Verbraucher gegenüber genveränderten Lebensmitteln. Auch erhebliche
haftungsrechtliche Risiken nach dem geltenden Gentechnikgesetz seien für die
restriktive Bewertung des Verbandes maßgebend.

Die im Gesetz geregelte verschuldensunabhängige Haftung mache Landwirte mit
GVO-Ackerkulturen auch dann für die Folgen von Vermischungen verantwortlich,
wenn die von den Züchtern empfohlenen Abstände zu konventionellen und
Bio-Ackerkulturen eingehalten wurden.

Schwerwiegende Gründe für eine gebotene Zurückhaltung bei Einsatz von
GVO-Saaten, so der BLHV-Präsident, seien ebenso die kleinstrukturierte
südbadische Landwirtschaft, der weitaus überwiegende Absatz von Körnermais in
den Lebensmittelbereich sowie eine notwendige Rücksicht auf Bio-Betriebe in der
Region.

Die Wahlfreiheit der Verbraucher müsse ebenso wie die der Landwirte dauerhaft
gewahrt bleiben. Dies gelte insbesondere, so lange konventionelle und
Bio-Produkte wirtschaftlich vorteilhaft vermarktet werden können.

Der BLHV-Präsident verweist darauf, dass der Berufsstand seine Entscheidung für
oder gegen Anbauempfehlungen zu GVO-Saaten weiterhin jährlich neu treffen werde.
Die berufsständische Haltung sei abhängig vom Verbraucher-Verhalten, vom
praktischen Nutzen und den Folgewirkungen für Natur und Landwirtschaft sowie
plausiblen und praktikablen Regelungen für die Gewährleistung einer Koexistenz.
Diese Einflussfaktoren seien weitgehend nicht von der Landwirtschaft selbst,
sondern von Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen, von politischen
Rahmenbedingungen, vom Markt und vom Verbraucher abhängig.

Räpple versichert, dass der BLHV derzeit keine grundsätzliche Entscheidung für
oder gegen die 'Grüne Gentechnik' treffe. Der Verband befürworte weitere
Forschungs- und Versuchsvorhaben. Bei Feldversuchen müssten strengste
Sicherheitsvorschriften gelten. Eine Vermischung und Auskreuzung müsse unter
allen Umständen vermieden werden.

Der BLHV, so Präsident Räpple, bleibe auch weiterhin bei seiner jährlichen
Abwägung und Neubewertung. Der Verbandspräsident fordert die südbadischen
Landwirte auf, im Jahr 2007 auf den Anbau und auch auf den Versuchsanbau von
GVO-Ackerkulturen zu verzichten. Landwirte sollten von ihren Saatgut-Lieferanten
eine schriftliche Zusicherung einfordern, dass bei der Saatgut-Erzeugung keine
gentechnischen Verfahren angewandt wurden. Eine Vermischung und Verunreinigung
muss sowohl beim Saatgut als auch beim Anbau, der Lagerung und Verarbeitung
vermieden werden, so Räpple in einer Presseerklärung.

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