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@grar.de Aktuell - 18.01.2007

NABU fordert grundlegenden Kurswechsel in Agrarpolitik


Berlin (agrar.de) - Zur heutigen Eröffnung der Internationalen Grünen Woche in
Berlin hat der NABU die Bundesregierung zu einem grundlegenden
Kurswechsel in der Agrarpolitik aufgefordert.

'Angesichts der zunehmenden Probleme infolge von Klimawandel, Artensterben und
sozialem Strukturwandel muss Bundesminister Seehofer eine nachhaltige
Entwicklung in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellen', sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. Zu diesem Zweck müsste die Agrarförderung so umgestellt werden, dass
nur Landwirte eine Förderung erhalten, die einen konkreten Beitrag für Umwelt
und Gesellschaft leisten. Investitionen in industrielle Tierhaltungsanlagen oder
Flurbereinigungsverfahren dürften in Zukunft nicht mehr unterstützt werden. Mit
Blick auf die aktuelle deutsche EU-Ratspräsidentschaft forderte der NABU
Seehofer auf, auch auf europäischer Ebene bereits jetzt die Weichen für die
kommenden Jahre zu stellen.

Nach Auffassung des NABU müsse die gegenwärtige Agrarpolitik in einigen
Bereichen deutlich nachgebessert werden. So sei es dringend erforderlich, dass
sich Minister Seehofer für ökologische Mindeststandards beim Anbau von
Energiepflanzen einsetze, damit die boomende Produktion nicht zu Lasten von
Natur und Umwelt erfolge. 'Um die zunehmenden Angebotsdefizite bei Bioprodukten
zu beheben, ist die Erstellung eines Aktionsplans Ökolandbau notwendig, der eine
bessere Umstellungsförderung für Landwirte sowie Investitionshilfen für
Verarbeitung und Vermarktung von Bioprodukten vorsieht', erklärte Tschimpke. Im
Bereich der Agro-Gentechnik warnte der NABU davor, dass gentechnisch veränderte
Produkte über die Hintertür der nachwachsenden Rohstoffe Einzug hielten. Die
Gesetzentwürfe aus dem Agrarministerium sähen eine massive Forschungsförderung
für die Gentechnik vor, ohne die Konsequenzen für die Umwelt zu berücksichtigen.
'Es wird höchste Zeit, dass die Agrarpolitik auf eine zukunftsfähige, natur- und
sozialverträgliche Basis gestellt wird', so Tschimpke.

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