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@grar.de Aktuell - 04.01.2007

'Bio ist keine Nische mehr'

Experten diskutieren bei der Tagung 'Perspektive Biomarkt Niedersachsen'


Hannover (agrar.de) - Das Birkenstock-Image hat die Bio-Branche längst hinter
sich gelassen. Heute zäh-len bei immer mehr Verbrauchern Wellness, Gesundheit
oder einfach der Wunsch 'nach etwas Besonderem', um ins Bio-Regal zu greifen.
Die Nachfrage ist in den vergangenen zwei Jahren so stark gestiegen, dass die
Erzeugung im eigenen Land erheblich hinterher hinkt. In Niedersachsen hat der
Ökologische Landbau ein rasantes Wachstum hinter sich. In fünf Jahren
verdoppelte sich die Öko-Anbaufläche in Niedersachsen auf rund 64.000 ha, teilt
der Landvolk-Pressedienst mit. Unter dem Titel 'Perspektive Biomarkt
Niedersachsen' wurde dieses spezielle Segment der landwirtschaftlichen Erzeugung
jetzt in Hannover beleuchtet.

'Bio ist keine Nische mehr' - darin waren sich Landwirtschaft, Handel und
Politik einig. Einst angefangen mit Müsli oder Getreide finden Verbraucher heute
auch Wein oder Schnaps in den Regalen. Die Verkaufsschlager sind Heißgetränke
wie Tee, Backwaren so-wie Fleisch und Wurst. Bioprodukte aus der Region sind bei
den Händlern besonders gefragt. Mittlerweile verarbeiten und handeln fast 700
Unternehmen Ökoprodukte. Das Problem: In vielen Produktbereichen ist einfach zu
wenig Öko-Ware vorhanden. 'Die Erzeugung hinkt der Nachfrage deutlich
hinterher', sagt Harald Gabriel, Bioland-Geschäftsführer in Niedersachsen und
Bremen. Die Folge: Importe bei Bioprodukten steigen. 'Wir dürfen den wachsenden
Markt aber nicht dem Ausland überlassen', fordert Gabriel. Trotz der gestiegenen
Nachfrage seien die Erzeugerpreise gefallen. Die zunehmende Vermarktung von
Bio-Produkten bei Lebensmittel-Discountern und steigende Importe bereiten vor
allem den Direktvermarktern Probleme. Sie haben es schwerer, ihre Erzeugnisse
auf Hofläden zu verkaufen.

Vor diesem Hintergrund wurde die Frage diskutiert, wie noch mehr Betriebe zur
Umstel-lung auf den Ökolandbau überzeugt werden können. Als mögliche Gründe für
die zögerli-che Umstellungsbereitschaft nannte Wilfried Dreyer vom Ökoring
Niedersachsen die starke Spezialisierung in der Landwirtschaft und die
Konkurrenz durch den Anbau von Energie-pflanzen. Dreyer kritisierte aber auch,
dass das Land die Flächen-Förderung in der Um-stellungsphase auf 137 Euro pro
Hektar halbiert habe. 'Es wird eine hohe Flexibilität von den Landwirten
gefordert, aber die Beratungsförderungen werden gestrichen. Das ist ein
Widerspruch', sagte Dreyer. Der Staat müsste verlässliche Rahmenbedingungen
schaffen.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Bundesland Niedersachsen.


 


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