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@grar.de Aktuell - 04.01.2007

Niedersachsen: Roggen erobert seinen Platz zurück

Anbaufläche um über 20 Prozent ausgedehnt - Leichter Rückgang bei Weizen


Hannover (agrar.de) - Bei der Herbstaussaat 2006 gibt es nach Angaben des
Landvolks Niedersachsen einen eindeutigen Sieger: Der Roggen findet
seinen Platz in den Fruchtfolgen wieder und hat seinen Anteil an der Anbaufläche
um satte 22 Prozent ausgeweitet. Dies ergeben erste Trendberechnungen des
niedersächsischen Landesamtes für Statistik. Danach ist der Rog-gen auf ungefähr
147.000 Hektar (ha) ausgesät worden nach nur 120.000 ha im Herbst 2004. In den
Jahren zuvor war der Roggenanbau wegen schlechter Erlöse stark eingeschränkt
worden, der tiefste Stand wurde 2003 mit nur noch 104.000 ha erreicht. Die
insgesamt steigende Nachfrage nach Getreide, gute Preise aufgrund der kleineren
Ernte 2005 sowie geräumte Läger nach dem Wegfall der Roggenintervention haben
das Blatt aber wieder gewendet. Sie eröffnet dem Roggen neue Perspektiven, auch
für Biogas und in der Bioethanolerzeugung. Gerade für die ertragsschwächeren
Standorte ist der Roggen aus landwirtschaftlicher Sicht kaum zu ersetzen.

Zweiter großer Gewinner ist der Winterraps, dessen Anbaufläche nach den
Schätzungen um ungefähr 15 Prozent von knapp 130.000 ha auf nun fast 150.000 ha
gestiegen ist. Damit wächst in Niedersachsen soviel Raps wie noch nie zuvor.
Gleichzeitig bewegt sich die weltweite Nachfrage nach Ölsaaten auf unverändert
hohem Niveau und lässt auch für die kommende Ernte gute Erlöse erwarten. Die
Bauern haben dem mit der Ausweitung des An-baus Rechnung getragen. Die
Flächengewinne von Roggen und Raps gehen vermutlich zu Lasten des im Frühjahr
ausgesäten Sommergetreides. Aber auch die unangefochtene Nummer eins auf
Niedersachsens Feldern, der Winterweizen, musste "Federn lassen". Nach wie vor
beansprucht der Winterweizen allein die Hälfte der gesamten Anbaufläche von
Wintergetreide, dennoch ging sein Anteil trotz der zurzeit guten Absatzlage und
stark gestiegenen Erzeugerpreisen laut Schätzungen um knapp vier Prozent von
420.000 ha auf gut 400.000 ha zurück. Ebenfalls Flächenanteile verloren hat die
Wintergerste, die mit 200.000 ha nach dem Winterweizen die zweitwichtigste
Getreideart auf Niedersachsens Feldern ist. Im Gegensatz zum Weizen wird sie
aber ausschließlich verfüttert. Zur Ernte im vergangenen Jahr betrug die
Anbaufläche noch gut 210.000 ha, die Aussaat wurde jetzt aber um fünf Prozent
eingeschränkt. Noch stärker haben die Bauern die Aussaat von Triticale
verringert, und zwar um zehn Prozent. Die Fläche dieser Getreideart sank von
knapp 80.000 ha auf gut 70.000 ha. Insgesamt ist im Herbst eine größere Fläche
mit Wintersaaten bestellt worden als im Jahr zuvor. Damit bleibt immer weniger
Platz für das wirtschaftlich schwächere Sommergetreide. Mit dem anhaltenden
Biogas-Boom könnte im Frühjahr noch einmal mehr Mais ausgesät werden, zudem wird
die Zuckerrübenfläche vermutlich nicht weiter eingeschränkt werden.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Niedersachsen.


 


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