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@grar.de Aktuell - 22.12.2006

Landwirtschaftliche Einkommen in Österreich gestiegen


Wien (agrar.de) - Laut vorläufigen Berechnungen der Statistik Austria
ist das landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft im Jahr 2006 in Österreich
real um 6,6 Prozent gestiegen. Im Mittel der EU-25 betrug der Einkommensanstieg
2,6 Prozent. Der stärkste Zuwachs wurde dabei in den Niederlanden (+17,6
Prozent), gefolgt von Frankreich (+8,6 Prozent) festgestellt. Lediglich in 7 der
25 Mitgliedstaaten der EU (Irland, Finnland, Malta, Estland, Italien, Slowenien
und Slowakei) waren Einkommensrückgänge zu verzeichnen. Dies ergaben die ersten
Vorschätzungen im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) der
EU-Mitgliedstaaten für 2006 bzw. darauf aufbauende Berechnungen von Eurostat.

Österreich: Wertmäßige Zuwächse sowohl in der pflanzlichen als auch in der
tierischen Erzeugung

Der Produktionswert der heimischen Landwirtschaft belief sich 2006 auf rd. 5,7
Mrd. Euro, um rd. 4,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dabei lagen sowohl der
Wert der pflanzlichen als auch der tierischen Erzeugung über dem
Vorjahresniveau.

Die Entwicklung des pflanzlichen Produktionswerts (+4,1 Prozent) wurde
wesentlich durch den kräftigen Anstieg der Getreidepreise bestimmt. Auch bei
anderen Kulturen, so etwa im Gemüse- und Kartoffelbau, waren zum Teil deutliche
Preisanstiege zu verzeichnen. Rückläufig war u.a. - bedingt durch die neue
Zuckermarktordnung - der Erzeugerpreis von Zuckerrüben.

Das Produktionsvolumen des Pflanzenbaus fiel niedriger aus als 2005. Die
Getreideernte lag mengenmäßig deutlich unter dem langjährigen Mittel, wobei
jedoch - mit Ausnahme der Spätdruschgebiete - gute Qualitäten eingebracht werden
konnten. Der Zuckerrübenbau wurde eingeschränkt. Die Weinernte entsprach lt.
Ernteschätzungen bei sehr guter Qualität in etwa dem niedrigen Niveau von 2005.
Deutlich ausgeweitet wurde der Ölsaatenanbau; und auch im Obstbau wurden gute
Ergebnisse erzielt.

In der tierischen Erzeugung (+4,8 Prozent) waren ebenfalls Preisanstiege zu
verzeichnen, wenngleich diese moderater ausfielen als in der pflanzlichen
Produktion. Sowohl bei Rindern als auch bei Schweinen stiegen die Erzeugerpreise
weiter an. Die Milchpreise lagen trotz neuerlicher Senkung der
Interventionspreise ebenfalls leicht über dem Vorjahresniveau. Dies führte in
Kombination mit einer leichten Ausweitung des Erzeugungsvolumens sowie der
planmäßigen Erhöhung der Milchprämie zu einem deutlichen Anstieg des
Produktionswerts von Milch. Beim Geflügel kam es infolge der Vogelgrippe Anfang
des Jahres zu einer Einschränkung des Erzeugungsvolumens.

Die im Rahmen der LGR bei der Berechnung des Faktoreinkommens berücksichtigten
Förderungszahlungen an die Landwirtschaft ('Gütersubventionen' und 'sonstige
Subventionen') stiegen lt. vorläufigen Berechnungen in Summe um 2,7 Prozent.

Auf der Kostenseite kamen u.a. die neuerlich gestiegenen Preise für Energie und
Treibstoffe zum Tragen. Insgesamt fielen die Vorleistungen lt. ersten
Schätzungen um 3,2 Prozent höher aus als 2005, die Abschreibungen stiegen um 1,0
Prozent.

Aus den genannten Entwicklungen der Einzelposten der LGR resultierte ein Anstieg
des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens um 5,6 Prozent. Da der
landwirtschaftliche Arbeitseinsatz 2005 weiter rückläufig war (-2,3 Prozent),
ergibt sich je Arbeitskraft ein höherer Einkommensanstieg (+8,1 Prozent). Real
entspricht dies einem Anstieg um 6,6 Prozent.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Land Österreich.


 


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