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@grar.de Aktuell - 21.12.2006

Rheinland-Pfalz: Viehhaltung schrumpft weiter

Zahl der Schweinehalter sank binnen fünf Jahren um 43 Prozent


Bad Ems (agrar.de) - Immer weniger landwirtschaftliche Betriebe in
Rheinland-Pfalz halten Vieh. Im vergangenen Monat gab es nach Angaben des
Statistischen Landesamtes in Bad Ems nur noch rund 6.200 Halter von
Rindern und knapp 2.000 Betriebe, in denen Schweine gehalten wurden. In den
vergangenen fünf Jahren ging die Zahl der Rinderhalter um 22 Prozent, die der
Schweinehalter um 43 Prozent zurück. Im selben Zeitraum nahm die Gesamtzahl der
landwirtschaftlichen Betriebe um 21 Prozent auf knapp 26.000 ab.

In der für Rheinland-Pfalz vergleichsweise bedeutenden Milchviehhaltung sank die
Zahl der Bauernhöfe binnen fünf Jahren um ein Viertel. Derzeit existieren noch
rund 2.700 Betriebe, die vor allem in den grünlandreichen Mittelgebirgsregionen
des Landes der Milcherzeugung nachgehen. Die Viehbestände sind ebenfalls
rückläufig. Im November 2006 wurden in den Stallungen der Höfe noch rund 374.000
Rinder und 306.000 Schweine gezählt. Im Vergleich zur Viehzählung vom November
2005 sind das gut 14.000 Rinder (minus 3,7 Prozent) und knapp 22.000 Schweine
(minus 6,6 Prozent) weniger.

Die Bestandszahlen markieren den vorläufigen Tiefststand in einer seit
Jahrzehnten anhaltenden Entwicklung. Seit Ende der 1960er - Jahre haben sich die
Rinderbestände (1967: 761.000) in Rheinland-Pfalz praktisch halbiert. Bei den
Schweinen verlief die Abwärtsentwicklung noch ausgeprägter; hier reduzierten
sich die Bestände seither um über 60 Prozent. Mit derzeit knapp drei Prozent der
Rinder- und etwa einem Prozent der Schweinebestände Deutschlands nimmt
Rheinland-Pfalz, was die Viehhaltung anbelangt, unter den Bundesländern einen
nachgeordneten Rang ein.

Unter den Rindviehbeständen sind gegenüber November 2005 überdurchschnittliche
Rückgänge bei den Milchkühen (112.000; minus 6,1 Prozent) und bei den Ammen- und
Mutterkühen (45.000; minus 4,5 Prozent) zu verzeichnen. Die Zahl der Kälber sank
vergleichsweise geringfügig um 2,3 Prozent auf 50.000 Jungtiere. Die für die
Rindfleischerzeugung gehaltenen Bestände (38.000 Tiere) waren leicht rückläufig
(minus 0,8 Prozent), wobei die Bullenmast mit minus 5,1 Prozent stärker nach
unten tendierte.

In der Schweinehaltung hat sich der bei den Zuchtsauen zu beobachtende Rückgang
der letzten Jahre deutlich abgeschwächt. Mit über (27.000 minus 0,9 Prozent)
liegt die Zahl der Muttertiere nur knapp unter der Bestandsaufnahme vom November
2005. Dagegen sind die Bestände der Mastschweine überdurchschnittlich stark
(minus 10 Prozent) auf 119.000 Tiere gesunken. Dies ist der tiefste je in
Rheinland-Pfalz ermittelte Stand. Wollte man den jährlichen Bedarf an
Schweinefleisch ausschließlich aus heimischer Mastschweinehaltung decken, ergäbe
sich für die rheinland-pfälzischen Verbraucher überschlägig eine Unterversorgung
von fast 90 Prozent.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.


 


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