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@grar.de Aktuell - 20.12.2006

RLV: Rinderpass muss bleiben


Bonn/Euskirchen (agrar.de) - Die derzeit vom Bundeslandwirtschaftsministerium
geplante Abschaffung des Rinderpasses ist bei den Mitgliedern des
Fachausschusses Rinder des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV)
auf heftige Kritik gestoßen. Auch zukünftig könne nicht auf den Rinderpass
verzichtet werden, betonten die Ausschussmitglieder vergangene Woche bei einer
Sitzung in Euskirchen-Palmersheim. Die Ohrmarken der an die Bullenmäster
gelieferten Kälber oder Fressern seien durch Verschmutzungen oder überdeckende
Haare häufig schwer ablesbar. Die Gefahr von Zahlendrehern bei der Meldung an
die HIT-Datenbank sei vorprogrammiert und damit auch Schwierigkeiten bei Cross
Compliance, befürchten die Rinderhalter. Die Ausschussmitglieder forderten daher
unbedingt die Beibehaltung des Rinderpasses.

Wie der RLV dazu weiter mitteilt, strebe Bundeslandwirtschaftsminister Horst
Seehofer mit der Abschaffung des Rinderpasses eine Verringerung des
bürokratischen Aufwandes an. Der RLV hatte aber noch im November zusammen mit
dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) auf das zugrunde
liegende EU-Recht hingewiesen, das für den Verkauf von Rindern in andere
EU-Staaten den Tierpass ausnahmslos vorschreibe. So würden aus
Nordrhein-Westfalen als grenznahem Bundesland in erheblichem Umfang Kälber zum
Zwecke der Mast in die benachbarten Niederlande verbracht. Darüber hinaus habe
der Binnenmarkt auch Bedeutung hinsichtlich der Vermarktung von Zucht- und
Schlachtvieh aus der Region.

Derzeit werde der Rinderpass den Landwirten im Routineverfahren nach Erstattung
der Geburtsmeldung automatisch zugestellt. In Zukunft wäre das Dokument dagegen
gesondert zu beantragen und auszustellen – eine Verfahrensweise, bei der
zusätzlich zum zeitlichen Aufwand auch mit höheren Kosten zu rechnen sei. Vor
diesem Hintergrund werde die Abschaffung des Rinderpasses kaum bürokratische
Erleichterungen bringen, befürchtet der RLV.

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