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@grar.de Aktuell - 14.12.2006

Alternative Hühnerhaltung dominiert

Weniger als jedes zweite Konsumei in Deutschland stammt aus Käfighaltung


Hannover (agrar.de) - Auf Eier aus der Käfighaltung entfällt zwar immer noch der
größere Anteil der privaten Eierkäufe in Deutschland, dennoch kommt inzwischen
weniger als jedes zweite von Privathaushalten gekaufte Ei aus dieser
Haltungsform. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres war ihr Anteil auf 43,3
Prozent gesunken, im vergangenen Jahr waren es noch 45 Prozent. Das heißt, dass
die Verbraucher mittlerweile den Eiern aus alternativen Haltungsformen den
Vorzug geben. Ganz klar dominiert dabei die Bodenhaltung mit einem Marktanteil
von 28,7 Prozent. Dicht dahinter liegt die Freilandhaltung mit 21,9 Prozent
Marktanteil. Gegenüber 2005 hat diese Haltungsform etwas verloren, damals lag
ihr Anteil sogar bei 23 Prozent. Verhältnismäßig klein ist der Anteil der
Bio-Eier, sie steuerten nur 6,1 Prozent zu den Einkäufen der Haushalte bei.
Allerdings weist dieses Segment starkes Wachstum auf, 2005 lag der Anteil erst
bei fünf Prozent.

Noch geringere Bedeutung als in Deutschland hat die Käfighaltung in den
Niederlanden. Dort ist ihr Anteil inzwischen auf nur noch 16 Prozent
geschrumpft, während 80 Prozent der dort verkauften Eier aus Bodenhaltung
stammen. Freiland- und Bioeier sind dagegen bei unseren Nachbarn nahezu
unbedeutend. Dafür ist der Käfiganteil in Frankreich umso höher. Dort werden
immer noch drei von vier konsumierten Eiern in Käfigen produziert. Auch in
Großbritannien liegt der Anteil dieser Haltungsform bei 63 Prozent. Noch
geringere Bedeutung haben alternative Haltungsformen in Südeuropa. Allerdings
sind die Tage der Käfighaltung gezählt, Deutschlands Hühnerhaltern ist der
Ausstieg bereits ab 2007 verord-net worden als in den anderen EU-Ländern. Das
vorgezogene Käfigverbot in Deutschland hat bereits viele Hühnerhalter zum
Ausstieg veranlasst. In der Folge sind die Eierimporte Deutschlands in diesem
Jahr bereits gestiegen und die Exporte kräftig gesunken.

Die Zahlen spiegeln aber nur die halbe Wahrheit wider. Denn nur jedes dritte Ei,
das in Deutschland konsumiert wird, kommt als frisches Ei auf den Tisch. Vom
gesamten Pro-Kopf-Verbrauch in Höhe von ungefähr 206 Stück pro Jahr sind
immerhin ungefähr 140 Stück bereits verarbeitet und stecken in Nudeln,
Fertiggerichten und Gebäck. Aber auch in vielen Kosmetikprodukten werden Eier
verwendet. Bei der industriellen Weiterverarbeitung zählen Herkunft und
Haltungsform nicht mehr. Hier wird eingesetzt, was am billigsten ist, und das
sind die Käfigeier.

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