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@grar.de Aktuell - 30.11.2006

Gutachten belegt: Greenpeace täuscht Verbraucher mit falschen Berechnungen zu Omega-3-Fettsäuren


Bonn (agrar.de) - Ein Gutachten des Qualitäts- und Laborzentrums muva Kempten
kommt zu dem Ergebnis, dass die von Greenpeace vorgelegten Schlussfolgerungen
hinsichtlich des Gehalts an Omega-3-Fettsäuren in Joghurt in ihren Kernaussagen
'völlig falsch und für den Verbraucher irreführend' sei. Das berichtet der
Milchindustrie-Verband.

Das renommierte, unabhängige Institut zur Forschung und Qualitätsprüfung
korrigiert die Umweltschutzorganisation damit hinsichtlich der Interpretation
von Untersuchungen, die von ihm selbst im Auftrag von Greenpeace durchgeführt
worden waren.

Im August diesen Jahres hatte die muva Kempten 33 eingereichte Proben (Joghurt,
unterschiedlicher Fettgehalt sowie Butter) auf den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren
untersucht.

Laut Greenpeace ließen sich aus den Ergebnissen der Analyse 'Spitzenwerte an
Omega-3-Fettsäuren in Ökoprodukten' ablesen. Dies jedoch, so stellt die muva
Kempten nun klar, sei eine unzulässige Schlussfolgerung und eine Irreführung der
Verbraucher.

Tatsächlich nämlich hätten die auf den Gehalt von Omega-3-Fettsäuren
untersuchten Joghurts einen unterschiedlichen Fettgehalt aufgewiesen, was aber
von Greenpeace bei der anschließenden Interpretation der Analysenergebnisse
unbeachtet geblieben sei.

Unterschiedlicher Fettgehalt, fehlende Umrechnung

Im Ergebnis führte dies dazu, dass zum Beispiel, zwei Joghurts mit erheblich
unterschiedlichen Fettgehalten (3,8 Prozent bzw. 10 Prozent) den identischen
Wert für die Summe der Omega-3-Fettsäuren aufwiesen (1,38 g/100 g).

Nur indem Greenpeace diese Werte 'ohne entsprechende Umrechnung in g/100g
Joghurt' wiedergab, ließ sich die These aufstellen, Ökoprodukte enthielten, im
Vergleich zu konventionellen Joghurts, einen Spitzengehalt an
Omega-3-Fettsäuren.

Als Folge wird beim Verbraucher der Eindruck erweckt, durch Joghurt mit
Spitzenwerten ließe sich der Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren bis zur Hälfte
decken. Tatsächlich aber ist dies nicht der Fall.

Methodische Mängel bereits bei Greenpeace-Studie zu Milch

Im Sommer diesen Jahres hatte ein unabhängiges Gutachten des
Ernährungswissenschaftlichen Instituts der Universität Jena (Professor Gerhard
Jahreis) bereits nachgewiesen, dass auch die Greenpeace-Studie zu
Omega-3-Fettsäuren in der Milch erhebliche methodische Mängel aufwies und
deshalb nicht zu seriös verwertbaren Ergebnissen führte.

Dr. Gisela Runge, Geschäftsführende Wissenschaftliche Leiterin beim
Milchindustrie-Verband zeigte sich nach Vorlage des muva Gutachtens empört über
das Vorgehen von Greenpeace: 'Das Vorgehen von Greenpeace entspricht einer
eklatanten Täuschung der Verbraucher. Die Organisation hat allen Anlass
ernsthaft darüber nachzudenken, mit welchen Mitteln sie ihre Ziele zu erreichen
versucht. Ein sachlicher Dialog jedenfalls ist dann ausgeschlossen, wenn bewusst
unsachliche Methoden angewandt und wissentlich falsche Behauptungen aufgestellt
werden.'

Der Milchindustrie-Verband werde unbeirrt an seiner Linie festhalten und die
Verbraucher in Deutschland wissenschaftlich fundiert sowie mit der gebotenen
Sachlichkeit informieren.

Links zum Thema Verbände.


 


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