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@grar.de Aktuell - 29.11.2006

DBV verurteilt Verkauf nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel


Berlin (agrar.de) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) verurteilt den
unerlaubten Handel und die Anwendung nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel
aufs Schärfste. Solche Händler, Landwirte oder andere Anwender von nicht
zugelassenen Pflanzenschutzmitteln seien entsprechend dem geltenden
Pflanzenschutzmittelrecht für ihr unerlaubtes Tun zur Rechenschaft zu ziehen,
erklärte der DBV in Berlin. In einer Gemeinschaftsaktion wurden bei verdeckten
Recherchen von der ZDF-Sendung Frontal 21 und der Umweltschutzorganisation
Greenpeace Pflanzenschutzmittel in Deutschland und Frankreich im Handel
erworben, die nicht zugelassen waren.

'Händler wie Bauern müssen den gesellschaftlich gewünscht hohen Standard in der
Lebensmittelerzeugung und die gesetzlichen Vorschriften konsequent einhalten.
Bei Fehlverhalten ist der Staatsanwalt gefordert', erklärte DBV-Vizepräsident
Norbert Schindler. Als Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz
Süd habe er auch das große Engagement der Bauern erlebt, auf umweltschonendere
Mittel freiwillig umzusteigen. Als Beispiel nannte er die umweltschonende
Pheromonfalle, die die Winzer aufstellten, um freiwillig auf die Anwendung
bestimmter Pflanzenschutzmittel auf 40.000 Hektar zu verzichten.

Unabhängig von der staatsanwaltschaftlichen Verfolgung solcher krimineller
Machenschaften wies der DBV nachdrücklich auf das Manko hin, dass trotz eines
Binnenmarktes und freien Warenverkehrs die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln
in der Europäischen Union bisher immer noch nicht harmonisiert sei.
Pflanzenschutzmittel werden nach wie vor national zugelassen, so dass es
Pflanzenschutzmittel gibt, die in Deutschland nicht zugelassen sind, dafür aber
in anderen EU-Mitgliedsstaaten uneingeschränkt vertrieben und angewendet werden
dürfen. Das gleiche gilt für die so erzeugten Produkte. Auch durch Unterschiede
bei der Mehrwertsteuer zwischen Deutschland und den Nachbarländern seien
zusätzliche Risiken eines Warenaustausches im Binnenmarkt vorhanden. Der DBV
fordert Bundesregierung und die EU-Kommission auf, dringend die notwendige
Harmonisierung durchzusetzen.

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