|
@grar.de Aktuell - 27.11.2006
AgrarBündnis ist für die Abschaffung des Absatzfonds
Berlin (agrar.de) - Die Mitgliedsverbände des AgrarBündnisses und
weitere unabhängige Landwirtschaftsverbände (Bund Deutscher Milchviehalter,
Deutscher Bauernbund und Deutscher Bundesverband der Landwirte im Nebenberuf)
stimmen darin überein, dass der Absatzfonds sein Ziel verfehlt hat,
die Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu steigern und dass er in der
derzeitigen Form nicht reformierbar ist. Daher fordern sie seine Abschaffung.
Die Verbände stimmen der Position des Verwaltungsgerichts Köln zu, dass es sich
bei der Landwirtschaft in Deutschland nicht um eine homogene Gruppe mit gleichen
Interessen handelt. Vielmehr hat die Marktdifferenzierung weiter zugenommen, so
dass sich Gruppen mit sehr unterschiedlichen Marketing-Interessen
herausgebildet haben – das betrifft sowohl die Vielfalt der Produkte als auch
die unterschiedlichen Strategien der Vermarktung, die von der
Regionalvermarktung bis hin zur Belieferung des „Weltmarktes“ reichen.
CMA-Werbung bringt den Bauern nichts
Alle Anstrengungen den Absatzfonds zu retten seien vergebliche Liebesmüh’. Das
gelte auch für den Vorschlag von DBV-Präsident Sonnleitner, die
Bundesregierung möge - in der trügerischen Hoffnung dass die unter Vorbehalt
gezahlten Gelder nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts wieder frei
werden - eine Bundesbürgschaft übernehmen. Wer glaube, den Absatzfonds mit
solchen Maßnahmen erhalten zu können, missachte ganz offensichtlich die Haltung
der Bauern in diesem Land. Die Bundesregierung hat diese Vorgehensweise intern
bereits abgelehnt, was die Verbände begrüßen.
Die Bauern sagen 'nein!' zur Zwangsabgabe und zur CMA, der die Mittel des
Absatzfonds im Wesentlichen zufließen. In kürzester Zeit haben bereits so viele
Landwirte 'ihre' Verarbeiter aufgefordert, Widerspruch gegen die Zwangsabgabe
einzulegen, dass derzeit schon rund 40 Prozent der Mittel des Absatzfonds mit
Einsprüchen behaftet sind. Dies zeige wieder einmal, dass der
Alleinvertretungsanspruch des Bauernverbandes eine Vorspiegelung falscher
Tatsachen ist.
Eine Neuorganisation des Agrarmarketings in Deutschland ist notwendig
Die Verbände sind sich einig: Die CMA ist nicht in der Lage, die notwendigen
Modernisierungsschritte einzuleiten. Das zeigen die aktuellen Vorschläge, wie
die aufgrund der Einsprüche deutlich geringeren Haushaltsmittel verwendet
werden sollen. Die CMA bleibt im Wesentlichen bei ihrer grundsätzlichen
Ausrichtung der generischen – ganz allgemeinen und daher nichts sagenden –
Produktwerbung. Den ohnehin schwachen Ansatz für das zentral organisierte
regionale Marketing will die CMA statt dessen erheblich zurückfahren.
Die Zwangsabgaben der Landwirte und deren Verwendung in der gegenwärtigen Form
sind nicht mehr zeitgemäß. Das AgrarBündnis und andere unabhängige Verbände
fordern daher die Abschaffung des Absatzfonds und eine völlige Neuorganisation
des Agrarmarketings.
Die Mitgliedsverbände des Agrarbündnisses
·Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
·Arbeitsgemeinschaft Kritische Tiermedizin (AGKT)
·BAG der Evangelischen Jugend im ländlichen Raum (ejl)
·Bäuerliche Gesellschaft Nord-Westdeutschland
·Bioland
·BUKO Agrar-Koordination
·Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
·Demeter Hessen
·Demeter Nordrhein-Westfalen
·Deutscher Tierschutzbund
·Evangelisches Bauernwerk in Württemberg
·Fördergemeinschaft organisch-biologischer Land- und Gartenbau
·Forum pro Schwarzwaldbauern
·Gäa – Vereinigung ökologischer Landbau
·Germanwatch
·Katholische Landjugendbewegung (KLJB)
·LOGO (Landwirtschaft und Oekologisches Gleichgewicht mit Osteuropa)
·Naturland
·NEULAND
·PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung
·Schweisfurth-Stiftung
·Stiftung Europäisches Naturerbe - Euronatur
·Stiftung Ökologie und Landbau (SÖL)
·Verbraucher für unbelastete Nahrung (VuN)
·Verbraucher Initiative
·Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein
Links zum Thema Verbände.
|