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@grar.de Aktuell - 24.11.2006

Freisetzungsgenehmigung für Gen-Weizen: Bioland kritisiert Seehofer


Mainz (agrar.de) - Die jetzt bekannt gewordene Genehmigung der Freisetzung von
Gen-Weizen durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
ist nach Auffassung von Bioland ein Skandal. 'Hier vergreifen sich
Politik und Wissenschaft durch Genmanipulation von Weizen an unser aller
'täglich Brot'', so Thomas Dosch, Bioland Präsident. Dies zeige, dass die
Bundesregierung der Agro-Gentechnik den Weg schleichend ebnen will und die
Bedenken vieler Menschen übergeht - Bedenken, die in fast 30.000 Widersprüchen
zum Ausdruck gebracht wurden.

'Niemand braucht Gen-Weizen, weder in Deutschland noch weltweit', so Dosch.
Selbst in den USA war die Kommerzialisierung von Gen-Weizen am Widerstand der
Bauern und der Lebensmittelwirtschaft gescheitert.

Nach der Zustimmung von Minister Seehofer im EU-Agrarministerrat zur
Einfuhrgenehmigung für gentechnisch veränderten Raps ist dies der zweite Fall,
wo Seehofer sich als Türöffner der Agro-Gentechnik hergibt. Bioland fordert
Minister Seehofer deshalb auf, zum ergebnisoffenen Dialog zurückzukehren.

Seehofer handelt inkonsequent und verantwortungslos, wenn er auf der einen Seite
Vorsicht bei der kommerziellen Nutzung der Agro-Gentechnik predigt, auf der
anderen Seite aber mit konkreten Entscheidungen dieser Risikotechnologie den Weg
ebnet. Eine besonders schwerwiegende Fehlentscheidung ist zudem die Wahl des
Standortes
Gatersleben: In einer 'Genbank' lagern dort Hunderte Weizensorten, die zur
Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft immer wieder im
Freiland angebaut werden. Jede Verunreinigung dieser wertvollen Ressourcen wäre
eine Katastrophe. Für die deutsche Ladwirtschaft ist die Agro-Gentechnik in
keinster Weise zukunftsweisend. Sie gefährdet nicht nur die Wirtschaftskraft
konventionell und ökologisch wirtschaftender Betriebe, sondern auch die
Bedienung der weltweit wachsenden Märkte für Waren ohne Gentechnik.

Bioland fordert den Versuchsansteller auf, von der Genehmigung keinen Gebrauch
zu machen.

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