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@grar.de Aktuell - 22.11.2006

Bioland fordert umfänglich Aufklärung zur Sortenprüfung mit Genraps


Mainz (agrar.de) - Nur durch Zufall wurde der jahrelange Geheimanbau von Genmais
im Rahmen der Bundessortenprüfung im nordrhein-westfälischen Greven öffentlich.
Bundesweit listete das Bundessortenamt auf Bioland-Anfrage insgesamt
105 Standorte auf, ausschließlich mit Genmais. Dies steht nun im Widerspruch zu
Angaben der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, wonach 1999 an den
Standorten Paderborn und Biemsen auch Wertprüfungen mit gentechnisch verändertem
Raps durchgeführt wurden.

'Der Geheimanbau von Genraps - vermutlich ohne jegliche Schutzmaßnahmen - stellt
eine neue Dimension dar', so Thomas Dosch, Präsident von Bioland. Bioland
befürchtet, dass auch in weiteren Bundesländern Wertprüfungen mit Genraps ohne
Wissen der benachbarten Landwirte durchgeführt wurden. Genraps ist aufgrund der
hohen Auskreuzungsgefahr besonders kritisch zu bewerten. Selbst Minister
Seehofer hält Genraps für nicht 'koexistenzfähig'.

'Mit der Geheimniskrämerei muss jetzt endlich Schluss sein', so Thomas Dosch. Im
Interesse aller Bauern fordert Bioland nun die flurstücksgenaue Offenlegung der
Standorte aller Sortenprüfungen vor dem Jahr 2005 und zwar für alle gentechnisch
veränderten Pflanzen, einschließlich Raps. 'Und falls das Bundessortenamt bei
der Datenherausgabe weiter mauert, muss Minister Seehofer von seinem
Weisungsrecht Gebrauch machen', so Dosch.

Bioland ist mit über 4500 Erzeugern und 720 Partnern in Lebensmittelhandwerk und
-industrie der größte Verband im ökologischen Landbau in Deutschland.

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