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@grar.de Aktuell - 16.11.2006

Niedersachsen: Tiere sind für Bauern Unfallrisiko Nummer eins

Mehr als 40 Prozent Anteil an allen Arbeitsunfällen – Weniger Berufskrankheiten


Hannover (agrar.de) - Der Umgang mit Tieren gehört nach wie vor zu den
gefährlichsten Tätigkeiten in der Landwirtschaft. Das weist nach Angaben des
Landvolks Niedersachsen der aktuelle Jahresbericht der
landwirtschaftlichen Sozialversicherung Niedersachsen-Bremen aus.

Danach gab es im vergangenen Jahr in deren Arbeitsbereich immerhin 6.621
Arbeitsunfälle mit Tieren, das war ein Anteil von 41 Prozent an allen
landwirtschaftlichen Arbeitsunfällen in Niedersachsen. Trotz aller
Vorsichtsmaßnahmen der Bauern und Anstrengungen der landwirtschaftlichen
Berufsgenossenschaft als Träger der Unfallversicherung bleibt der Anteil der
Unfälle mit Tieren unverändert hoch. Zwar haben die Bauern zahlreiche
Vorkehrungen getroffen, um den Umgang mit Tieren sicherer zu machen, dennoch
bleiben Tiere ein unberechenbarer Faktor und die Betreuung unumgänglich.
Besonders risikobehaftet ist dabei der Umgang mit Großvieh, also Rindern. Dies
trifft ganz besonders für Bullen zu.

Mit deutlichem Abstand Unfallursache Nummer zwei sind Unterhaltungsarbeiten an
Maschinen, Geräten, Fahrzeugen und Betriebseinrichtungen, sie waren aber nur mit
19,7 Prozent am Unfallgeschehen beteiligt. Hier haben die umfangreichen
Aufklärungen der Berufsgenossenschaft, bessere Sicherheitsvorkehrungen an den
Maschinen sowie unangemeldete Betriebsbesuche zur Kontrolle der Einhaltung von
Unfallverhütungsvorschriften inzwischen Früchte getragen. Arbeiten auf den
Feldern, im Garten und in Sonderkulturen waren als Unfallursache Nummer drei nur
mit 9,7 Prozent beteiligt. Nur auf 2,3 Prozent oder 368 Fälle kommen die Unfälle
bei der Waldarbeit, dennoch bleibt gerade dieser Bereich einer derjenigen mit
dem größten Unfallrisiko und meist besonders schwerwiegenden Folgen. Erfreulich
bleibt aber, dass sich die Zahl der tödlichen Unfälle auf niedersächsischen
Bauernhöfen im vergangenen Jahr gegenüber 2004 von 21 auf 13 vermindert hat.
Auch die Gesamtzahl der meldepflichtigen Unfälle ging leicht von 9.790 auf 9.207
zurück.

Positiv auf die Finanzen der Berufsgenossenschaft hat sich im vergangenen Jahr
auch der Rückgang der Berufskrankheiten ausgewirkt. Die Zahl der neuen
Rentenfälle aufgrund von Berufsunfähigkeit sank um 25 Prozent von 708 auf 529.
Sorge bereitet jedoch der Zunahme der angezeigten Verdachtsfälle von Borreliose
nach Zeckenbissen. Zusammen mit den sonstigen von Tieren auf Menschen
übertragbaren Krankheiten bilden sie mit 28 Prozent aller Berufskrankheiten den
größten Block und haben die durch allergisierende Stoffe verursachten
Atemwegserkrankungen und die bandscheibenbedingten Wirbelsäulenerkrankungen bei
den Bauern auf die folgenden Plätze verdrängt.

Links zum Thema Verbände,
Links zum Bundesland Niedersachsen.


 


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