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@grar.de Aktuell - 15.11.2006

Studie: Angebot an organischen Lebensmitteln wird mit steigender Nachfrage geringer


London (agrar.de) - Der Verkauf von organischen Lebensmitteln und Getränken
steigt weltweit beträchtlich an. Es werden Einnahmen von etwa 40 Milliarden
US-Dollar für dieses Jahr prognostiziert. Vom Organic Monitor
angestellte Untersuchungen zeigen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt und
einige Gebiete bereits Engpässe im Angebot melden.

In den nordamerikanischen Staaten ist die Unterversorgung am deutlichsten zu
spüren. Leere Lebensmittelregale sind für einige Produktkategorien zum Standard
geworden. Engpässe im Angebot haben in diesem Jahr auch einige europäische
Länder zu verzeichnen, da auch in Europa die Nachfrage nach organischen
Lebensmitteln stark zugenommen hat. Organische Fleisch- und Milchprodukte sind
am stärksten von der Unterversorgung betroffen und sowohl aus Südamerika als
auch aus Australasien werden Produkte importiert.

Früchte und Gemüse sind im Allgemeinen die beliebtesten organischen Produkte.
Diese Kategorie deckt ein Drittel der weltweiten Einkünfte ab. Frische Produkte
wie Äpfel, Orangen, Karotten und Kartoffel sind gewöhnlich die ersten Produkte,
die der Konsument in organischer Form kauft. Frisches Obst und Gemüse sprechen
die Konsumenten an, die nahrhafte, gesunde Lebensmittel suchen. Die
zweitwichtigste Produktkategorie unter den organischen Produkten sind
Milchprodukte und Getränke.

Der jüngste Bericht des Organic Monitor "The Global Market for Organic
Food & Drink
" zeigt, dass sich eine Kluft zwischen organischer
Lebensmittelproduktion und dem Konsum derselben auftut. Die höchsten
Verkaufszahlen an organischen Lebensmitteln stammen auf Grund der höheren Preise
von reicheren Nationen. In der Schweiz, den USA und Singapur wird am meisten in
den einzelnen Gebieten für organische Lebensmittel ausgegeben. Die stärkste
Produktionszunahme von organischen Lebensmitteln findet tatsächlich in den
Entwicklungsländern statt. In Südamerika, Asien und Afrika zeigt sich seit 2000
ein dreistelliger Zuwachs an organischer Anbaufläche, während in anderen Ländern
ein zweistelliger Zuwachs zu verzeichnen ist.

Der Bericht zeigt auch auf, dass die weltweite organische Lebensmittelindustrie
auch bezüglich der Standards geteilt ist. Die drei grössten Handelsgebiete -
Europa, Nordamerika und Asien - haben jeweils eigene organische Standards und
deren Unterschiede erschweren den weltweiten Handel. Die Folge davon sind für
viele organische Lebensmittelhersteller Produktionsschwierigkeiten und
übertriebene Bürokratie.

Eine weitere Herausforderung der Branche ist die Schaffung weltweiter Nachfrage
nach organischen Produkten. Da Europa und Nordamerika mehr als 90 Prozent des
Verkaufs abdecken, orientiert sich die Produktion in anderen Ländern
hauptsächlich am Export. Amarjit Sahota, Direktor des Organic Monitor bemerkt:
'Die ausschliessliche Konzentration auf die Nachfrage könnte für die organische
Lebensmittelindustrie eine gefährliche Situation schaffen.'

Langsame Zuwachsraten in Europa oder Nordamerika oder in beiden Gebieten
gleichzeitig könnten den Markt für zahlreiche Produzenten schliessen. Er rät den
Produzenten in Entwicklungsländern, interne Märkte für organische Lebensmittel
zu schaffen, sodass sie nicht gänzlich von Exportmärkten abhängen.

Links zum Thema Bio-Markt.


 


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