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@grar.de Aktuell - 03.11.2006

Thüringen: Wandel bei der Nutzung des Ackerlandes


Erfurt (agrar.de) - Im Jahr 2006 bewirtschafteten die Landwirtschaftsbetriebe
mit Sitz in Thüringen eine Ackerfläche von 614.210 Hektar. Gegenüber dem Jahr
1991, in dem das Ackerland eine Fläche von 618.539 Hektar umfasste, bedeutete
das einen Rückgang um 0,7 Prozent. Obwohl sich nach Mitteilung des
Thüringer Landesamtes für Statistik der Flächenumfang des Ackerlandes
innerhalb von 15 Jahren nur geringfügig verändert hat, gab es teilweise doch
recht große Verschiebungen bei den von den Thüringer Landwirten angebauten
Feldfrüchten.

In diesem Jahr wurden knapp 61 Prozent des Ackerlandes (374.152 Hektar) für den
Anbau von Getreide genutzt. Dominierende Getreideart mit einem Anteil von fast
60 Prozent an der Getreidefläche war der Weizen.
Im Jahr 1991 wurde auf knapp 55 Prozent des Ackerlandes (338.848 Hektar)
Getreide angebaut und der Weizenanteil lag bei 44 Prozent. Vor 15 Jahren wurde
jeder zweite Hektar der Getreidefläche für den Anbau von Gerste genutzt, im Jahr
2006 war es jeder dritte Hektar.

Etwa 3 Prozent der Ackerfläche (16.957 Hektar) bestellten die Landwirte in
diesem Jahr mit Hülsenfrüchten wie z.B. Ackerbohnen und Futtererbsen. Das
entspricht einer Flächenausdehnung um knapp das Achtfache, denn 1991 lag dieser
Anteil bei einem halben Prozent bzw. einer Fläche von 2.168 Hektar.

Rückläufig dagegen ist der Anbau von Hackfrüchten. Wurden im Jahr 1991 noch 5
Prozent des Ackerlandes für den Anbau von Kartoffeln und Rüben genutzt, waren es
15 Jahre später knapp 2 Prozent.
Die Kartoffelanbaufläche sank von 10 890 Hektar im Jahr 1991 auf ein Fünftel (2
376 Hektar) und die Zuckerrübenfläche ging um mehr als die Hälfte von 18.488 auf
9.038 Hektar zurück. Die Anbaufläche von Zuckerrüben lag erstmals seit 15 Jahren
unter 10.000 Hektar.

Ebenfalls zurückgegangen ist der Anbau von Futterpflanzen. Wurden im Jahr 1991
noch knapp ein Viertel der Ackerfläche für Klee-, Gras- und Silomaisanbau
genutzt, waren es in diesem Jahr 11 Prozent. Die Anbaufläche wurde von 145.486
Hektar um mehr als die Hälfte auf 67.502 Hektar zurückgenommen.

Weniger als 1 Prozent der Ackerfläche werden zur Erzeugung von gärtnerischen
Kulturen wie Gemüse, Erdbeeren, Zierpflanzen und Gartenbausämereien genutzt. Bei
einer Fläche von 2.109 Hektar im Jahr 2006 wurde gegenüber 1991 mit einer
Anbaufläche von 5.259 Hektar ein Flächenrückgang um 60 Prozent bzw. 3.150 Hektar
festgestellt.

Deutlich ausgedehnt wurde in den vergangenen 15 Jahren der Anbau von
Handelsgewächsen.
Im Jahr 1991 lag der Anteil bei 9 Prozent des Ackerlandes und stieg bis 2006 auf
20 Prozent. Sowohl heute - als auch vor 15 Jahren - war mit etwa 90 Prozent
Flächenanteil der Winterraps das bedeutendste Handelsgewächs. Jedoch lag dessen
Anbaufläche im Jahr 1991 bei 49.220 Hektar und wurde im Jahr 2006 um mehr als
das Doppelte auf 114.473 Hektar ausgedehnt. Damit erreichte der Anbauumfang den
höchsten Wert seit 15 Jahren. Ursache dafür ist der seit Jahren zunehmende Anbau
des Winterrapses als nachwachsender Rohstoff für technische Zwecke wie z.B. die
Biodieselherstellung.

Wachsende Bedeutung wenn auch in geringerem Flächenumfang hat in Thüringen der
Anbau
von Heil- und Gewürzpflanzen. Bei einer Anbaufläche von 1.279 Hektar im Jahr
2006 bedeutete das eine Anbauausdehnung um das Dreifache gegenüber 1991 mit
einer Fläche von 399 Hektar.

Rückläufig entwickelte sich die Anbaufläche für den Hopfen. Wurden 1991 noch 579
Hektar für den Hopfenanbau genutzt, waren es in diesem Jahr noch 348 Hektar.

Ohne Bedeutung ist der Tabakanbau in Thüringen. In diesem Jahr standen auf 17
Hektar Tabakpflanzen, im Jahr 1991 lag die Anbaufläche bei 52 Hektar.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Thüringen.


 


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