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@grar.de Aktuell - 30.10.2006

Milchquotenpreise fallen sehr deutlich

DBV: Angebot übersteigt Nachfrage erheblich


Berlin (agrar.de) - Der gewogene Milchquotenpreis für Deutschland ist bei der
20. Milchquotenbörse am 30. Oktober 2006 im Vergleich zum letzten Handelstermin
um 12 Prozent (6 Cent) auf 44 Cent/kg Quote gefallen. Der Oktoberhandelspreis
ist somit einer der niedrigsten seit Einführung der Milchquotenbörse im Jahr
2000. Mit 46 Cent/kg Quote liegt der gewogene Durchschnittspreis in den alten
Bundesländern um 9 Cent unter dem Julibörsentermin. In den neuen Bundesländern
wurde ein gewogener Milchquotenpreis von 30 Cent/kg (+ 1 Cent/kg gegenüber
Julitermin) errechnet, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit.

Die Ergebnisse der 20. Milchbörse seien auf die Diskussion über das Auslaufen
der Milchquotenregelung im Jahr 2015 und verschiedenste Äußerungen von
EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel in diese Richtung zurückzuführen,
erklärte der DBV. Milcherzeuger würden bereits jetzt reagieren und Milchquoten
verkaufen, was an den hohen Angebotsmengen ablesbar wäre.

In den einzelnen Übertragungsgebieten variiert der Preis jedoch erheblich. In 16
Übertragungsgebieten sind die Quotenpreise gefallen. Eine Spreizung der
Milchquotenpreise ist auch bei diesem Handelstermin deutlich zu erkennen. So
sind diesmal in Brandenburg und Thüringen mit 26 Cent/kg Quote die niedrigsten
Milchquotenpreise zu registrieren, gegenüber dem 'Spitzenreiter', der Oberpfalz
in Bayern, wo 70 Cent/kg Quote bezahlt werden.

Im Gegensatz zum letzten Handelstermin ist diesmal das Gesamtangebot an
Milchquote mit rund 235 Millionen Kilogramm deutlich höher als die nachgefragte
Milchquote mit 166 Millionen Kilogramm (Julitermin: Angebot 184 Millionen
Kilogramm, Nachfrage 295 Millionen Kilogramm). Die Gesamthandelsmenge liegt bei
rund 118 Millionen Kilogramm und ist damit im Vergleich zu den letzten
Börsenterminen deutlich gesunken. Die Anzahl der Anbieter erreichte seit
Börseneinführung den vierthöchsten Wert. Von den insgesamt 5.049 Anbietern
konnten 2.816 bzw. 56 Prozent ihre Milchquote erfolgreich veräußern. Von den
5.665 Gesamtnachfragern konnten 4.613 bzw. 81 Prozent erfolgreich Quote kaufen.

In einigen Übertragungsgebieten (z. B. Oberbayern, Schwaben, Hessen,
Nordrhein-Westfalen, Brandenburg) konnte von den angebotenen Milchquoten mehr
als die Hälfte nicht gehandelt werden. Dies liegt zum einen an den geringen
Nachfragemengen, zum anderen an den offenbar zu hohen Gebotspreisen der
Nachfrager. Alle Angebote und Nachfragegebote, die den so genannten
Zwischenpreis um mindestens 40 Prozent überschreiten, fallen aus dem
Verkaufsverfahren heraus. So wurden zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen ca. 28
Millionen Kilogramm angeboten, aber lediglich etwas mehr als 1 Million Kilogramm
gehandelt.

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