Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 19.10.2006

EU: Kräftige Zunahme der Rapsanbaufläche

Ernte fiel trotzdem kleiner aus - Geringere Erträge je Hektar


Brüssel/Hannover (agrar.de) - Ölsaaten und insbesondere Raps beanspruchen einen
immer größeren Teil der europäischen Ackerfläche. Grund ist vor allem der
zunehmende Bedarf für die Herstellung von Biodiesel sowie Pflanzenöltreibstoff
in Reinform. Gegenüber dem Jahr 2005 wurde der Anbau für die Ernte 2006 in der
alten 15-er Gemeinschaft um fast acht Prozent von 3,48 Millionen Hektar (ha) auf
3,75 Millionen ha ausgedehnt, berichtet der niedersächsische
Landvolk-Pressedienst. Hinzu kamen 1,42 Millionen ha in den zehn
Beitrittsländern. Dort wurde die Anbaufläche gegenüber 1,34 Millionen ha im Jahr
zuvor um 6,1 Prozent vergrößert. Insgesamt wurde Raps in der Gemeinschaft in
diesem Jahr auf 5,17 Millionen ha einschließlich Anbau auf Stilllegungsflächen
geerntet, das war gegenüber 4,82 Millionen ha im Jahr zuvor ein Plus von 7,4
Prozent. Außerdem wurden als weitere Ölsaaten 2,08 Millionen ha Sonnenblumen und
277.000 ha Sojabohnen angebaut. Bei diesen beiden Kulturen wurde die Fläche
allerdings deutlich eingeschränkt.

Trotz der größeren Anbaufläche ist die Rapsernte kleiner ausgefallen als im
Vorjahr. Mit knapp 15,7 Millionen Tonnen (t) liegt das Aufkommen um 0,8 Prozent
unter dem Vorjahresniveau. Ganz wesentlich wird das Minus durch eine um fast
400.000 t oder 8,7 Prozent kleinere Erntemenge in Frankreich verursacht. Dagegen
ernteten Deutschlands Rapsanbauer mit 5,3 Millionen t sogar 4,9 Prozent mehr als
im Vorjahr. Mehr als im Vorjahr haben auch die Beitrittsländer geerntet. Grund
für die insgesamt kleinere EU-Ernte sind geringere Hektarerträge, unter anderem
als Folge der Trockenheit im Sommer. Im EU-Durchschnitt wurden 30,3 Dezitonnen
(dt) je ha geerntet, das waren 7,6 Prozent weniger als 2005. In den ein-zelnen
Mitgliedsländern wurden jedoch sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Am
wenigsten ernteten die Bauern in Litauen mit nur 12,0 dt je ha. Sie erzielten
damit 40,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Am anderen Ende der Tabelle nimmt
Deutschland mit 37,2 dt je ha die Spitze ein; 2005 wurde mit 37,6 dt je ha sogar
noch mehr geerntet.

Größter Rapsanbauer in der EU ist Deutschland mit 1,43 Millionen ha, davon
allein 130.000 ha in Niedersachsen. Zusammen mit Frankreich, wo Raps auf 1,37
Millionen ha geerntet wurde, entfällt auf diese beiden Länder bereits mehr als
die Hälfte der gesamten EU-Anbaufläche. Daneben spielen nur Großbritannien mit
569.000 ha und Polen mit 610.000 ha eine größere Rolle. Eine besonders kräftige
Steigerungsrate weist Spanien auf. Hier hat sich der Rapsanbau gegenüber 2005
von 14.000 auf 32.000 ha mehr als verdoppelt.

Links zum Thema Verbände,
Links zum Thema Europa.


 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de