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@grar.de Aktuell - 25.07.2006

Viehbestände in Thüringen: Tiefstand bei Schafen und Rindern


Erfurt (agrar.de) - Nach dem vorläufigen Ergebnis der Viehbestandserhebung vom
Mai dieses Jahres wurden in den landwirtschaftlichen Betrieben Thüringens
344.800 Rinder, 747.800 Schweine und 216.000 Schafe gehalten.

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gingen die
Bestände an Rindern im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 4.500 Tiere bzw. um
1,3 Prozent zurück. Damit setzte sich der Trend des Bestandsabbaus, wenn auch
abgeschwächt, im Jahr 2006 fort. Der aktuelle Bestand an Rindern ist zugleich
der niedrigste seit 1991.

Gründe dafür sind insbesondere weniger Nutz- und Zuchtfärsen, weniger Milchkühe
und im Ergebnis dessen auch weniger Kälber. Bestandszunahmen insbesondere von
weiblichen Zucht- und Nutztieren im Alter von 1 bis 2 Jahren sowie bei
männlichen Rindern konnten die Rückgänge nicht ausgleichen.

In den einzelnen Kategorien zeigte sich somit eine differenzierte Entwicklung.
Bei Kälbern war ein Bestandsrückgang um 1.800 Tiere bzw. 3,4 Prozent auf 50 200
Tiere zu verzeichnen. Die Zahl der Jungrinder insgesamt stieg um knapp 500 Tiere
bzw. 1,0 Prozent auf 48.100 Tiere an. Weiter standen im Mai dieses Jahres 69.000
Rinder (2005: 66.900 Stück) der Kategorie 1 bis unter 2 Jahre alt, darunter
17.100 männliche Rinder und 50.100 weibliche Zucht- und Nutztiere in den
Ställen. Nach einem Bestandseinbruch im Jahr 2005 (Entwicklung gegenüber 2004:
männliche Rinder: - 17,2 Prozent; weibliche Zucht- und Nutztiere: - 5,4
Prozent), gab es 2006 wieder rund 1.000 männliche Rinder (+ 6,2 Prozent) und
1.200 weibliche Zucht- und Nutztiere (+ 2,4 Prozent) mehr.

An Rindern der Kategorie 2 Jahre und älter wurden insgesamt 177.500 Tiere
(2005: 182.800 Tiere) ermittelt. Hierbei setzte sich der Bestandsrückgang bei
den vorwiegend zur Bestandsergänzung gehaltenen Nutz- und Zuchtfärsen auch in
diesem Jahr fort. Ihre Anzahl sank um 1.900 Tiere (- 9,2 Prozent) auf knapp
19.000 Tiere.
Des Weiteren wurden 119.800 Milchkühe gehalten. Nachdem die stetig rückläufige
Entwicklung in der Haltung von Milchkühen 2005 gebremst wurde, hat diese nunmehr
erneut an Intensität zugenommen. Es wurden 3.600 Milchkühe (- 2,9 Prozent)
weniger festgestellt als vor Jahresfrist. Die Ammen- und Mutterkuhhaltung hält
sich annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt wurden knapp 36.100 Tiere
ermittelt, 200 weniger als zur Erhebung vom Mai 2005. Hier ist eine relative
Stabilität in der Bestandshaltung zu verzeichnen.

An Schweinen hielten Thüringer Landwirte mit 747.800 Tieren annähernd soviel wie
vor einem Jahr. Der Bestand fiel um 1.100 Stück bzw. um 0,1 Prozent niedriger
aus als vor Jahresfrist. Die Bestandsaufstockung in den zurückliegenden zwei
Jahren wurde somit erstmals wieder unterbrochen. Im Einzelnen wurden 242.200
Ferkel, 181.600 Jungschweine, 233.200 Mastschweine und 90.800 Zuchtschweine
gehalten. Gegenüber 2005 wurden geringere Bestände bei Mastschweinen (- 5.700
Tiere bzw. - 2,4 Prozent) und bei Ferkeln (- 1.000 Tiere bzw. - 0,4 Prozent)
festgestellt. Demgegenüber standen im Mai 2006 rund 2.000 Zuchtschweine (+ 2,3
Prozent) mehr in den Ställen als vor einem Jahr.

In der Schafhaltung setzte sich der ab dem Jahr 2001 zu beobachtende
Bestandsrückgang fort. Gegenüber dem Vorjahr sank der Schafbestand um weitere
3.300 Tiere bzw. 1,5 Prozent auf 216.000 Schafe im Mai 2006. (Entwicklung 2006
zu 2000: - 28.400 Tiere bzw. - 11,6 Prozent). Das Ergebnis vom Mai 2006
entspricht dem niedrigsten Bestand seit der Umstrukturierung der Landwirtschaft
seit dem Jahr 1990. Vor nunmehr 16 Jahren wurden noch 383.500 Tiere
festgestellt. Deutliche Bestandsreduzierungen waren bei Schafen 1 Jahr und älter
zu verzeichnen. Die Bestände gingen um 8.700 Tiere auf 158.100 Tiere (- 5,2
Prozent) zurück. Hier nahm der Bestand an weiblichen Schafen zur Zucht nach der
2004 eingetretenen Bestandsreduzierung (jeweilige Entwicklung zum Vorjahr: 2004:
- 4,3 Prozent; 2005: - 2,6 Prozent; 2006: - 5,0 Prozent) auf 153 600 Tiere ab.
Die Entwicklung der für die Zucht vorgesehenen Schafe spricht für eine weitere
rückläufige Entwicklung in der Schafhaltung.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Thüringen.


 


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