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@grar.de Aktuell - 19.07.2006

Niedersachsen: Energiepflanzen binden Fläche


Hannover (agrar.de) - Nach dem vorläufigen Ergebnis der
Bodennutzungshaupterhebung vom Mai 2006 stehen auf den 1,85 Mio. ha Ackerfläche
in Niedersachsen in diesem Jahr zu 54 Prozent Getreide (999.300 ha),
einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix. Wie das Niedersächsische
Landesamt für Statistik
weiter mitteilt, finden sich auf den weiteren Rängen
20 Prozent Futterfeldfrüchte (365.800 ha), 11 Prozent Hackfrüchte (207.100 ha),
7 Prozent Ölfrüchte (134.400 ha) und 6 Prozent Brachflächen (109.400 ha).

Insbesondere Energiepflanzen haben zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen.
Silomais, schon bisher die wichtigste Futterpflanze, gewinnt für die Versorgung
der zahlreichen Biogasanlagen weiter an Bedeutung und erfährt einen
Flächenzuwachs von fast 11 Prozent auf 299.200 ha. Die Anbaufläche von
Winterraps wächst um knapp 12 Prozent auf 128.700 ha. Raps liefert aufgrund
seines Reichtums an ungesättigten Fettsäuren nicht nur ein hervorragendes
Speiseöl, sondern findet zunehmend Verwendung zur Herstellung von Kraftstoff.
Rapsöl kann in speziell umgerüsteten Motoren direkt als Kraftstoff genutzt
werden oder es wird zu Rapsmethylester weiterverarbeitet und findet dann als
Biodiesel in vielen Dieselfahrzeugen Verwendung.

Trotz des erhöhten Flächenanspruchs der Energiepflanzen ist die gesamte
Getreidefläche mit 918.100 ha konstant geblieben. Innerhalb der Getreidearten
gibt es aber deutliche Umschichtungen. Am wenigsten betroffen ist noch der
Winterweizen, der seine Position als wichtigste Brotgetreideart nach geringem
Rückgang um 1,3 Prozent bei 420.400 ha verteidigt. Wintergerste gewinnt deutlich
um 17 Prozent und erreicht nach mehreren Jahren mit rückläufiger Tendenz eine
Anbaufläche von 212.700 ha, wie zuletzt im Jahr 2000. Wintergerste ist besonders
gut als Vorfrucht für Raps geeignet, da sie früh das Feld räumt und den
Landwirten mehr Zeit lässt für die nachfolgende Bestellung. Sie trägt damit zu
einer Entzerrung der Arbeitsspitzen und zur besseren Auslastung der
Mähdruschkapazitäten bei. Roggen nimmt um 6,5 Prozent auf 119.700 ha zu und wird
seine Bedeutung insbesondere für die leichten Böden in der Trockenheit dieses
Sommers sicher unter Beweis stellen können. Der Anbau von Triticale sinkt um
knapp 17 Prozent auf 80.000 ha, den niedrigsten Wert seit 6 Jahren.
Sommergerste weist erneut einen starken Rückgang auf. Ihre Anbaufläche geht um
17 Prozent auf 59.300 ha zurück, die geringste Anbaufläche seit über 40 Jahren.
Die Flächenreduktion ist auf die unbefriedigenden Braugerstenpreise der
vergangenen Jahre zurückzuführen und auf die ungünstigen Bedingungen bei der
Frühjahrsbestellung.

Die Ausdehnung bei den Energiepflanzen geht in diesem Jahr zu Lasten der
Brachflächen und der Hackfrüchte. Brache geht um über 12 Prozent auf 109.400 ha
zurück. Ihr Anteil an der Ackerfläche beträgt damit nur noch knapp 6 Prozent.
Die Zuckerrübenanbaufläche sinkt als Anpassung an die neue Marktordnung
drastisch um fast 18 Prozent auf 86.600 ha und erreicht einen neuen Tiefpunkt.
Die Anbaufläche von Kartoffeln wird trotz der akzeptablen Preise der vergangenen
Saison um weitere 4 Prozent auf 119.000 ha reduziert, so dass Qualitätsware am
Markt durchaus knapp werden könnte.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Niedersachsen.


 


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