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@grar.de Aktuell - 17.07.2006

Baden-Württemberg: Weniger Getreideanbaufläche – Winterweizen dominiert weiterhin

Anbau von Sommergetreide sinkt in der Gunst der Erzeuger


Stuttgart (agrar.de) - Nach den unmittelbar im Vorfeld der anstehenden Ernte im
Land aktuell vorliegenden Ergebnissen der repräsentativen
Bodennutzungshaupterhebung 2006 nahm die Ackerfläche im Südwesten im
Vorjahresvergleich um 8.900 Hektar (ha) deutlich auf 829.800 ha ab (- 1,1
Prozent). Etwa zwei Drittel der Ackerläche sind mit Getreide bestellt (541.600
ha). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang der Getreideanbaufläche
um 8.400 ha (- 1,5 Prozent). Nach Feststellung des Statistischen
Landesamts
sind auch zur diesjährigen Ernte wie in den Vorjahren Winterweizen
mit (209.600 ha), Wintergerste (100.500 ha), Sommergerste (82.900 ha) und
Körnermais (61.600 ha) die dominierenden Getreide-Fruchtarten im Südwesten. Fast
84 Prozent der Getreideanbaufläche bzw. rund 55 Prozent der gesamten Ackerfläche
des Landes sind mit diesen Fruchtarten bestellt.

Die Anbaufläche des überwiegend als Brotgetreide angebauten Winterweizens, der
als anbaustärkste Frucht auf einem Viertel der Ackerfläche steht, legte im
aktuellen Anbaujahr um 4.800 ha zu (2,4 Prozent) und übertrifft leicht den
bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2002. Demgegenüber nahm die Anbaufläche der
überwiegend zur Futterverwendung vorgesehenen Wintergerste um 300 ha moderat ab
(- 0,3 Prozent). Der Anbau von Sommergerste, die vor allem als Braugerste
verwendet wird, ging bereits das dritte Jahr in Folge zurück. Mit einem
Anbaurückgang um 9.100 ha fiel das Minus diesmal allerdings besonders kräftig
aus (- 9,9 Prozent). Auch beim Körnermais kam es erneut zu Anbaueinschränkungen.
Die Anbaufläche nahm hier um 3.100 ha ab (- 4,8 Prozent).

Generell ist festzustellen, dass im Land selten so wenig Sommergetreide wie in
diesem Frühjahr ausgebracht wurde. Ausschlaggebend könnten insbesondere bei der
Braugerste die niedrigen Erzeugerpreise gewesen sein. Bei schwacher Marktlage
und stagnierenden Preisen dürfte bei vielen Landwirten eine Umorientierung hin
zum Anbau von Wintergetreide und Raps eingetreten sein. Seit längerer Zeit hat
Hafer (30.900 ha) in der Gunst der Erzeuger bereits deutlich an Bedeutung
verloren. Im Vergleich zum Vorjahr erfolgte eine weitere kräftige Einschränkung
um 2.900 ha (- 8,7 Prozent). Der Sommerweizenanbau verzeichnete gleichfalls
einen Anbaurückgang von 2.900 ha (- 37,8 Prozent).

Weiter im Aufwärtstrend liegt dagegen der Anbau von Winterraps (68.500 ha),
allerdings fiel hier die Ausweitung der Anbaufläche (1.000 ha oder 1,5 Prozent)
bei weitem nicht mehr so stark aus wie noch im Jahr zuvor. Winterraps steht
damit auf über 8 Prozent der Ackerfläche. Neben den günstigen
Fruchtfolgeeigenschaften dürfte die gute Marktsituation für diesen
nachwachsenden Rohstoff, der unter anderem im Biodieselbereich eine
Absatzmöglichkeit bietet, eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Die bereits in den letzten Jahren zu beobachtende starke Flächenausweitung beim
Anbau von Futterpflanzen hält weiter an. Im Vorjahresvergleich stieg die
Futterpflanzenanbaufläche im Land um 5.400 ha (4,6 Prozent). Futterpflanzen
stehen damit auf 123.100 ha oder auf fast 15 Prozent der Ackerfläche. Im
Wesentlichen wird diese Entwicklung durch den expandierenden Silomaisanbau
geprägt. Silomais wird vor allem von Rindermastbetrieben angebaut. Er gewinnt
aber zunehmend als Energiepflanze für den wachsenden Markt der
Bioenergiegewinnung an Bedeutung. Seine Anbaufläche nahm im Vergleich zum
Vorjahr um 4.500 ha (6 Prozent) auf 79.900 ha zu. Silomais steht damit
inzwischen auf fast 10 Prozent der Ackerfläche.

Die Stilllegungs- und Brachflächen, die mit insgesamt 45.300 ha beinahe 6
Prozent der Ackerlandfläche im Südwesten einnehmen, gingen im Vergleich zum
Vorjahr um 2.300 ha zurück (4,7 Prozent).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.


 


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