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@grar.de Aktuell - 08.12.2005

Rindfleischerzeugung steigt weltweit

EU-Eigenbedarf wird nicht mehr gedeckt


Hannover (agrar.de) - Weltweit wird das meiste Rindfleisch in den USA erzeugt.
Mit 11,32 Millionen Tonnen (t) Schlachtgewicht haben sie auch 2005 den
Spitzenplatz behauptet. Dagegen wurde die EU mit einer Erzeugung von
voraussichtlich insgesamt 7,82 Millionen t von Brasilien auf den dritten Platz
verdrängt. Das südamerikanische Land hat laut Landvolk-Pressedienst mit
jetzt 8,35 Millionen t bereits seit 2004 den zweiten Platz erobert. Kaum weniger
Rindfleisch als in Europa wird in China erzeugt, das mit 7,18 Millionen t den
vierten Platz in der weltweiten Rangliste belegt. Mit deutlichem Abstand folgt
Argentinien auf Platz fünf, dort werden in diesem Jahr 2,97 Millionen t erzeugt.
Australien - als ehemals größter Exporteur von Rindfleisch von Brasilien von
Platz eins verdrängt, bringt es lediglich auf eine Erzeugung von 2,18 Millionen
t, davon wurden 1,47 Millionen t ausgeführt. Insgesamt erreicht die weltweite
Rindfleischerzeugung in diesem Jahr mit 51,978 Millionen t den höchsten Stand
der vergangenen fünf Jahre.

An den internationalen Märkten haben sich die Kräfteverhältnisse in den letzten
Jahren deutlich verschoben. Insbesondere Brasilien und Argentinien haben ihre
Rindfleischerzeugung stark ausgebaut und drängen verstärkt auf den Weltmarkt.
Sie machen inzwischen fast die Hälfte des gesamten Welthandels unter sich aus.
So hat Brasilien im Jahr 2001 erst 6,9 Millionen t Rindfleisch erzeugt, in
Argentinien lag die Erzeugung bei 2,6 Millionen t. Im kommenden Jahr soll die
brasilianische Erzeugung um weitere 2,5 Prozent auf dann 8,56 Millionen t
steigen. Ganz stark zugelegt hat auch China, wo die Produktion seit 2001 von
5,48 Millionen t auf den heutigen Wert anstieg und im kommenden Jahr noch einmal
um 6,4 Prozent - das ist weltweit die höchste Steigerungsrate - auf 7,64
Millionen t zunehmen soll. Dagegen ist die europäische Erzeugung rückläufig.
Hier hat die Entkoppelung der Prämien dazu geführt, dass viele Bullenmäster aus
der Produktion ausgestiegen sind. Der höchste Wert der vergangenen fünf Jahre
wurde 2002 mit 8,14 Millionen t erreicht und ist seither kontinuierlich
gesunken. Auch für das kommende Jahr wird ein weiterer Rückgang um 0,3 Prozent
erwartet. Einen Rückgang hat es darüber hinaus nur in Russland gegeben, wo die
Produktion von derzeit 1,52 Millionen t um weitere 3,9 Prozent sinken soll.

Während Brasilien nur 6,6 Millionen t Rindfleisch verbraucht und damit
erhebliche Exportüberschüsse aufweist, schafft es die EU nicht einmal mehr,
ihren eigenen Bedarf zu decken. In der Gemeinschaft der 25 wird in diesem Jahr
mit 8,19 Millionen t eine Versorgungslücke von 365.000 t bestehen. Sie ist mit
Einfuhren von 615.000 t viertgrößter Importeur von Rindfleisch weltweit. Größter
Importeur sind trotz der höchsten Eigenerzeugung die USA, die zusätzlich 1,7
Millionen t einführten, um den Verbrauch von 12,74 Millionen t zu decken. Und
selbst China steht mit zwar nur bescheidenen 75 Millionen t auf der Liste der
Exporteure, aber mit steigender Tendenz.

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