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@grar.de Aktuell - 27.10.2005

Österreich: Fäulnis ließ Weinernte schrumpfen


Wien (agrar.de) - Nach aktuellen Berechnungen der Statistik Austria
wird eine Weinernte von knapp 2,2 Mio. hl prognostiziert. Damit dürfte nicht nur
das hohe Vorjahresergebnis (-20 Prozent) sondern auch der Erntedurchschnitt der
letzten 5 Jahre deutlich (- 14 Prozent) unterschritten werden.

Ausschlaggebend war die viel zu feuchte Witterung mit einhergehenden
Fäulnisproblemen (vor allem Botrytis), die sich bis zur Lese nochmals
verstärkten. Hinweise auf ein Rekordweinjahr gab es heuer zu keinem Zeitpunkt,
dazu war der Fruchtansatz (u.a. wegen Spätfrost, oder zu feuchtem Blühwetter)
oftmals zu gering. Bis in den extrem feuchten August hinein war jedoch die
Stimmung in der Winzerschaft noch sehr zuversichtlich und eine 'Normalernte' in
realistischer Reichweite. Mit stärkeren Ernteeinbußen musste dann jedoch
gerechnet werden, als sich auch im September keine Aussicht auf stabiles und
sonniges Herbstwetter abzeichnete. Der oft starke Fäulnisbefall des
Traubenmaterials erforderte auch einen erhöhten Ausleseaufwand mit mehrmaligen
Lesedurchgängen sowie spezifische Kelterungsmaßnahmen um eine gute Mostqualität
zu gewährleisten.

Im Bundeslandvergleich sind erhebliche Ertragsunterschiede feststellbar. So
dürfte Niederösterreich mit 1,4 Mio. hl um 9 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt
liegen und damit vergleichsweise gut abschneiden. Deutlich höhere Einbußen (im
5-Jahresvergleich) werden aus dem Burgenland mit 587.800 hl (-24 Prozent), der
Steiermark mit 142.600 hl (-16 Prozent) und aus Wien mit 14.100 hl (-19 Prozent)
erwartet.

Betrachtet man die verschiedenen Weinbaugebiete, so sind die Ertragsunterschiede
noch prägnanter. Verglichen mit dem Vorjahr sind etwa im Weinbaugebiet
Neusiedlersee - wo auch stärkere Spätfrostschäden zu verzeichnen waren -
Ernteeinbußen von 36 Prozent auf 289.700 hl feststellbar, während im
Niederösterreichischen Donautal mit 126.300 hl gerade 11 Prozent auf die
Vorjahresmarke fehlen dürften.

Sowohl Weißweine mit 1,4 Mio. hl (-18 Prozent) als auch Rotweine mit 745.300 hl
(-22 Prozent) verfehlen die hohen Vorjahresmarken deutlich. Aus Niederösterreich
werden 1,1 Mio. hl (-14 Prozent) Weißwein erwartet, das Burgenland rechnet mit
268.000 hl (-31 Prozent) und die Steiermark mit 108.700 hl (-16 Prozent). Bei
Rotwein erwartet Niederösterreich eine Ernte von 388.600 hl (-20 Prozent),
gefolgt vom Burgenland mit 319.900 hl (-26 Prozent) und der Steiermark mit
33.900 hl (-10 Prozent).

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