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@grar.de Aktuell - 13.10.2005

Niedersachsen ist Kartoffelland Nummer eins

Drei Viertel der Erzeugung in drei Ländern – Ernte fiel kleiner aus


Hannover (agrar.de) - L P D - Fast die Hälfte aller in Deutschland geernteten
Kartoffeln kommt von niedersächsischen Äckern. Insgesamt haben die deutschen
Bauern in diesem Jahr nach vorläufigen Schätzungen 11,157 Millionen Tonnen (t)
Kartoffeln geerntet, davon allein 5,191 Millionen t in Niedersachsen. Damit
liegt das Bundesland als Deutschlands Kartoffelland Nummer eins weit vor allen
anderen Ländern.

Bereits zum Zweitplatzierten Bayern besteht ein erheblicher Abstand, dort wurden
1,838 Millionen t gerodet. Zusammen mit Nordrhein-Westfalen als Drittem in der
Runde, wo 1,307 Millionen t geerntet wurden, bringen es diese Bundesländer auf
immerhin drei Viertel der gesamten deutschen Kartoffelerzeugung! Daneben spielen
mit Mecklenburg-Vorpommern (570.000 t), Sachsen-Anhalt (557.000 t) und
Brandenburg (442.000 t) nur noch drei neue Bundesländer eine Rolle in der
Kartoffelproduktion. Alle anderen Bundesländer tragen nur unbedeutend zur
Gesamtmenge bei. Die Schlusslichter sind Thüringen mit 94.600 t und das Saarland
mit gerade noch 4.400 t Kartoffelernte.

Niedersachsens Stärke beruht einerseits auf der großen Anbaufläche. Viele
Betriebe in der Heideregion, aber auch im Weser-Ems-Gebiet, haben sich auf den
Kartoffelanbau spezialisiert. Zudem spielt der Anbau von Stärke- und
Industriekartoffeln in Niedersachsen, für den zwischen Ems und Elbe ungefähr
drei Viertel der Erzeugung bestimmt sind, eine weit größere Rolle als in anderen
Bundesländern. Von den 700.000 t der deutschen Stärkequote entfallen allein zwei
Drittel auf die Emslandstärke in Emlichheim mit ihren Zweigwerken sowie auf die
Avebe in Lüchow. Zudem werden hier nach Nordrhein-Westfalen die zweithöchsten
Hektarerträge erzielt, sie lagen in diesem Jahr allerdings mit 42,9 t je Hektar
(ha) um zehn Prozent unter dem Rekordergebnis des vergangenen Jahres. Beim
zweitgrößten Erzeuger Bayern wurden dagegen nur 37,4 t je ha geerntet und im
Saarland sogar nur 29 t.

Insgesamt fiel die deutsche Kartoffelernte in diesem Jahr um 14,5 Prozent
kleiner aus als im vergangenen Jahr, der langjährige Durchschnitt wurde aber nur
um 4,8 Prozent unterschritten. Dafür ist nicht allein die kleinere Anbaufläche
verantwortlich, die gegenüber 2004 um 6,4 Prozent auf 276.287 ha reduziert
wurde. Witterungsbedingt waren die Erträge ebenfalls geringer. Im
Bundesdurchschnitt wurden in diesem Jahr 40,9 t je ha geerntet, das waren 8,6
Prozent weniger als 2004, aber 1,1 Prozent mehr als im langjährigen
Durchschnitt. Dank der kleineren Ernte zeigt sich der Kartoffelmarkt nach dem
Desaster im vergangenen Jahr jetzt wesentlich freundlicher für die Bauern.

Links zum Thema Kartoffeln,
Links zum Bundesland Niedersachsen.


 


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