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@grar.de Aktuell - 06.10.2005

Agrarland im Osten billiger

Leichter Preisanstieg für Landwirtschaftsflächen – Niedersachsen im Mittelfeld


Hannover (agrar.de) - Für landwirtschaftliche Grundstücke in Deutschland klafft
die Spanne der Verkaufspreise weit auseinander. Am teuersten sind die Flächen
nach Meldung des niedersächsischen Landvolk-Verbandes in
Nordrhein-Westfalen. Dort kostete der Hektar (ha) Land im vergangenen Jahr
durchschnittlich 26.080 Euro. Nicht wesentlich billiger war Agrarland in Bayern
zu haben, dort mussten 22.550 Euro je ha auf den Tisch geblättert werden.

Ebenfalls zur Preis-Spitzengruppe zählte Baden-Württemberg, wo der Hektar 18.552
Euro kostete. Niedersachsen lag dagegen mit 13.360 Euro im Mittelfeld, hier
unterschritten die gezahlten Preise sogar den Durchschnitt in den alten
Bundesländern von 16.035 Euro und lagen annähernd auf gleichem Niveau wie in
Hessen mit 13.288 Euro je ha. Noch billiger war es in den alten Bundesländern
nur in Schleswig-Holstein mit 11.196 Euro je ha sowie im Saarland (8.523 Euro je
ha) und in Rheinland-Pfalz mit 8.417 Euro je ha. Weit billiger wurde Agrarland
nach wie vor in den neuen Bundesländern gehandelt. Am teuersten war dort
Sachsen-Anhalt mit 4.648 Euro je ha. Mit nur geringem Abstand folgten die
übrigen neuen Länder alle oberhalb der 4.000-er Marke. Mit noch einmal
deutlichem Abstand folgte Brandenburg als Schlusslicht, dort kosteten
Landwirtschaftsflächen lediglich 2.535 Euro je ha.

Gegenüber 2003 mussten die Bauern beim Kauf landwirtschaftlicher Grundstücke
etwas tiefer in die Tasche greifen. Mit 9.233 Euro je ha im Bundesdurchschnitt
kostete 2004 die Fläche 49 Euro oder 0,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Allerdings verlief die Preisentwicklung im Osten und im Westen genau entgegen
gesetzt. Während nämlich die Kaufwerte für Landwirtschaftsflächen in den alten
Bundesländern um durchschnittlich 2,8 Prozent auf 16.035 Euro sanken, musste in
den neuen Ländern gegenüber 2003 mit 3.944 Euro 2,9 Prozent mehr gezahlt werden,
als im Jahr zuvor. In Niedersachsen gingen die durchschnittlichen Kaufwerte
innerhalb Jahresfrist um 3,8 Prozent zurück. Dabei wurde in Weser-Ems, wo von
den flächenknappen Veredelungsbetrieben eine starke Nachfrage ausgeht, mit
15.671 Euro der höchste Erlös erzielt. Dagegen lagen die Kaufwerte im
Regierungsbezirk Lüneburg mit meist ertragsschwachen Böden bei 8.673 Euro je ha
nur wenig mehr als halb so hoch.

Insgesamt wechselten im vergangenen Jahr 94.415 ha den Besitzer, das waren 0,8
Prozent weniger als im Jahr 2003 mit 95.163 ha verkaufter Landwirtschaftsfläche.
Mehr als die Hälfte der gehandelten Fläche bekam in den neuen Bundesländern
einen neuen Bewirtschafter, allerdings mit rückläufiger Tendenz. Mit 53.113 ha
wurden dort 3,3 Prozent weniger Flächen verkauft als 2003. Dagegen stieg der
Flächenumsatz in den alten Bundesländern um 2,6 Prozent auf 41.302 ha. Ein
Drittel davon, nämlich 14.919 ha, wechselte in Niedersachsen den Besitzer, das
waren 7,9 Prozent mehr als im Jahr 2003.

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