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@grar.de Aktuell - 01.09.2005

Gemüseanbau auf Expansionskurs

Niedersachsen eine der wichtigsten Anbauregionen - Starker Anpassungsdruck


Hannover (agrar.de) - Gemüse liegt im Trend: Seit etlichen Jahren steigt der
Verbrauch. In der Folge hat der Gemüseanbau in Deutschland in jüngster Zeit
kräftig zugelegt. Laut Meldung des niedersächsischen Landvolkverbandes
wuchs im vergangenen Jahr Freilandgemüse auf insgesamt 107.242 Hektar (ha). Vier
Jahre zuvor waren es erst 95.056 ha. Der Gemüseanbau unter Glas spielt dagegen
hier zu Lande nur eine untergeordnete Rolle. Mit 1.371 ha betrug sein Anteil am
gesamten Gemüseanbau 2004 nur wenig mehr als ein Prozent. Zudem blieb die Fläche
annähernd konstant.

Vor allem dank der Flächenausweitung, aber auch begünstigt durch die Witterung,
konnten die Gemüseanbauer im vergangenen Jahr eine Rekordernte von 3,22
Millionen Tonnen (t) einfahren. Den größten Anteil daran hatten die Möhren mit
554.000 t, gefolgt von Weißkohl mit 476.000 t und Speisezwiebeln mit 426.000 t.
Den größten Anteil an der Anbaufläche hatte allerdings der Spargel mit 16.744 ha
im Ertrag. Die Möhren und Karotten standen flächenmäßig mit 10.504 ha erst an
zweiter Stelle, gefolgt von Speisezwiebeln mit 9.111 ha und Weißkohl mit 7.025
ha. Daneben spielen Blumenkohl, Eissalat, Erbsen und Bohnen eine herausragende
Rolle im Gemüseanbau.

Trotz der gewachsenen Anbaufläche liegt der Selbstversorgungsgrad mit Gemüse
aber nach wie vor nur bei 30 bis 40 Prozent. Dennoch wachsen beim Anbau die
Bäume nicht in den Himmel, denn bei den heimischen Gemüsearten mit ihrer
verhältnismäßig kurzen Saison liegt der Selbstversorgungsgrad sehr hoch,
teilweise wird sogar exportiert. Andere Arten haben aus klimatischen Gründen
hier zu Lande keine Chance im Anbau, und im Winter dominieren Importe den Markt.
Mit dem Freiland-Gemüseanbau befassten sich im vergangenen Jahr noch 11.900
Betriebe gegenüber 14.500 Betrieben im Jahr 2000. Auf den Betrieben lastet ein
großer Anpassungsdruck. Immer mehr Flächen konzentrieren sich auf immer weniger,
aber größere Betriebe. Hintergrund ist die Veränderung der Absatzwege. Immer
weniger Gemüse wird über Wochenmärkte oder örtliche Händler umgesetzt, dagegen
wächst der Anteil der Handelsketten und Discounter. Für deren Bedürfnisse sind
die traditionellen Gemüsebaubetriebe mit verhältnismäßig geringer Anbaufläche
aber zu klein.

Niedersachsen ist eine der wichtigsten Anbauregionen für Gemüse in Deutschland.
Zusammen mit Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg
liegen hier fast 70 Prozent der deutschen Gemüseanbaufläche. Mit 18.376 ha
liegen allein 17 Prozent der Anbaufläche in Niedersachsen. Regionale
Schwerpunkte sind das Gebiet um Langförden-Vechta in Weser-Ems, die Region
Hannover sowie das Einzugsgebiet um Hamburg mit Bardowick.

Wichtigste Gemüseart ist der Spargel mit 4.653 ha Anbaufläche, das ist fast ein
Viertel der gesamten deutschen Spargelfläche. Auch der Eissalat hat mit 3.732 ha
große Bedeutung und wird als Rückfracht der 'Melonenlaster' sogar bis nach
Spanien exportiert.

Links zum Thema Gemüse,
Links zum Bundesland Niedersachsen.


 


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