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@grar.de Aktuell - 21.07.2005

Rinderbestände im Südwesten sinken auf neuen Tiefststand

Deutlicher Rückgang beim Mastvieh


Stuttgart (agrar.de) - Der langjährige Trend des Bestandsabbaus in der
baden-württembergischen Rinderhaltung setzte sich auch innerhalb des letzten
Jahres weiter fort. Nach den vorläufigen Ergebnissen der repräsentativen
Viehbestandserhebung 2005 zum Stichtag 3. Mai sank der Rinderbestand im
Südwesten um 22.200 auf einen neuen Tiefststand von 1,06 Millionen Tieren. Nach
Feststellung des Statistischen Landesamtes hat sich der rückläufige
Trend jedoch abgeschwächt (- 2,1 Prozent), nachdem die Abnahmeraten in den
Vorjahren teilweise mehr als doppelt so hoch lagen. Die Zahl der Rinderhalter
nahm um deutliche 5,9 Prozent ab, womit sich der Rückgang der Betriebszahlen im
Vergleich zu den Vorjahren nochmals beschleunigte. Insgesamt gab es im Südwesten
noch 23.400 Rinder haltende Betriebe.

In den Ställen der Milchvieh haltenden Betriebe standen am Stichtag noch 379.800
Milchkühe, das waren 5.600 Tiere weniger als im Vorjahr (- 1,5 Prozent). Damit
setzte sich die bereits im Vorjahr festgestellte moderate rückläufige
Entwicklung weiter fort. Der Anteil der Milchkühe am gesamten Rinderbestand lag
weiterhin bei knapp 36 Prozent. Die Halterzahlen reduzierten sich binnen eines
Jahres um 4,6 Prozent auf 14.300 Milchvieh haltende Betriebe. Bei den Ammen- und
Mutterkühen sind nach einer deutlichen Abnahme im vergangenen Jahr die Bestände
lediglich leicht auf 58 300 Tiere zurückgegangen (- 1,2 Prozent).

Zunahmen sind dagegen bei den Beständen der zum Schlachten bestimmten weiblichen
Rinder zu erkennen. Die Zahl der weiblichen Rinder in dieser Kategorie im Alter
von 1 bis unter 2 Jahren stieg um 13,2 Prozent auf 27.300 Tiere, bei den über
2jährigen Schlachtfärsen wuchs der Bestand um 9,5 Prozent auf 3.500 Tiere an.
Diese Bestandsentwicklung legt die Annahme nahe, dass diese Tiere vom
Betriebsinhaber bereits als Schlachtvieh vorgesehen sind, allerdings noch nicht
zum Schlachter abgegeben wurden. Damit würden die Erwartungen bestätigt, dass
aufgrund des neuen Agrarfördersystems der EU, das keine tier- oder
produktbezogenen Förderungen, sondern nur noch flächengebundene Zuschüsse
vorsieht, ein verstärkter Abbau der Rinderbestände, insbesondere beim Mastvieh,
erfolgen würde. Der um stattliche 11,2 Prozent auf 71.300 Tiere reduzierte
Bestand an männlichen Rindern im Alter von 1 bis unter 2 Jahren, die
ausschließlich zur Mast gehalten werden, fügt sich ebenfalls in dieses Bild.
Auch die um 7.700 auf knapp 189.000 Tiere zurückgegangene Anzahl der überwiegend
zur Bestandsergänzung gehaltenen weiblichen Nutz- und Zuchtfärsen jeder
Altersklasse (- 3,9 Prozent) könnte auf erste Auswirkungen der europäischen
Agrarreform hindeuten.

Die Zahl der Kälber (unter sechs Monate) ist in geringem Maße um 0,3 Prozent auf
153.300 Tiere angestiegen, nachdem in den letzten drei zurückliegenden Jahren
noch eine deutlich rückläufige Bestandsentwicklung zu erkennen war. Ob sich hier
eventuell Absatzprobleme auf dem Mastkälbermarkt niederschlagen, die durch
Verunsicherungen der Mäster aufgrund des neuen Fördersystems auftreten, kann nur
vermutet werden.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.


 


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