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@grar.de Aktuell - 01.07.2005

DBV empfiehlt zur Ernte 2006: Raps anbauen

Warenterminbörse notiert Raps doppelt so hoch wie Getreide


Berlin (agrar.de) - Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen
(UFOP) hat nach Mitteilung des Deutschen Bauernverbandes (DBV)
die Anbauplanung zur Aussaat 2005 herausgegeben. Die Rapsverarbeitung boomt in
Deutschland. Dieser Trend wird anhalten, denn die Ölnachfrage wird auch im
Wirtschaftsjahr 2005/2006 weiter zunehmen. Neben dem Einsatz in der
Ernährungsindustrie (Food-Raps) ist Rapsöl für die Biodieselherstellung
(Non-Food-Raps) rege gefragt. Nach der Empfehlung sollen die Landwirte den
Umfang des Anbaus von Food- und Non-Food-Raps in Regionen mit hohem
Fruchtfolgeanteil beibehalten, der Winterrapsanbau in anderen Regionen ist
auszudehnen. Die Energiepflanzenprämie (45 Euro je Hektar) für Raps ist auf
nicht stillgelegten Flächen in Anspruch zu nehmen.

EU-weit ist bei Biodiesel auch in 2005 und 2006 ein weiterer kräftiger Zuwachs
zu erwarten. Bis Ende 2005 stehen hier Produktionskapazitäten von über 3,5
Millionen Tonnen zur Verfügung. Dies sind 800.000 Tonnen mehr als im Vorjahr und
doppelt so viel wie Ende 2002. Mit einem aktuellen Preisabstand von 20 Cent je
Liter zu konventionellem Diesel ist Biodiesel für das Transportgewerbe ein
echter Kostensenker. Ein Umstieg lohnt sich für gewerbliche Flottenbetreiber und
auch für Privatkunden.
Aufgrund des hohen Vorfruchtwertes bis 150 Euro je Hektar genießt der Rapsanbau
im Ackerbau hohe Wertschätzung. Die bodenverbessernde Wirkung von Raps wird in
einer Studie der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Braunschweig
bestätigt. Neben anderen werden vor allem phytosanitäre Vorteile bei Raps in der
Fruchtfolge genannt. Rapsanbau wird als unterstützender Faktor, Getreide nach
Getreide hingegen als begrenzender Faktor für Pflugverzicht gesehen.

Auch im nächsten Wirtschaftsjahr wird Raps seine Vorzüglichkeit gegenüber
Getreide behalten und in Abhängigkeit von der weiteren Preisentwicklung
voraussichtlich sogar ausbauen. Die aktuelle Rapssaat-Notierung für die Ernte
2006 übersteigt die Getreidenotierungen um weit mehr als das Doppelte, was den
Wettbewerbsvorteil für Winterraps nochmals verbessert. Eine Fruchtfolge mit
einem hohen Rapsanteil ermöglicht darüber hinaus weitere Stückkostensenkungen.
Bei Rübenbauern stellt Winterraps eine interessante Alternative dar, durch die
in der Rotation eine Lücke bei der Blattfrucht geschlossen werden kann.

Trotz einer aktuellen Rapsanbaufläche von über 1,3 Millionen Hektar in
Deutschland ist in weiten Regionen noch weiteres Potenzial für eine
Anbauausdehnung vorhanden. Die derzeitige Notierung der Warenterminbörse MATIF
um 235 Euro je Tonne für den Termin August 2006 bietet durchaus eine attraktive
wirtschaftliche Kalkulationsgrundlage. Die UFOP-Information Juli 2005 mit den
Empfehlungen zur Winterrapsaussaat sowie Markt- und Praxisinformationen stehen
als Download zur Verfügung unter .

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