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@grar.de Aktuell - 26.05.2005

Landvolk: Weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt

Reduktionsprogramm für Bauern 'ein alter Hut' - Zahlen belegen gezielten Einsatz


Hannover (agrar.de) - Verbraucherministerin Künasts Reduktionsprogramm für den
Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel ist nach Ansicht des niedersächsischen
Landvolk-Verbandes für die Bauern ein 'alter Hut'. Schon seit Jahren
geht nämlich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland zurück – im
Gegensatz zur weltweiten Entwicklung.

So hat die Pflanzenschutzindustrie im Jahr 1998 in Deutschland insgesamt 30.886
Tonnen Wirkstoff abgesetzt. Im Jahr 2000 waren es nur noch 28.480 Tonnen und
zwei Jahre später 26.480 Tonnen, im vergangenen Jahr verminderte sich der Absatz
auf 26.579 Tonnen. Allerdings handelt es sich dabei um den Absatz an den
Großhandel, der im Jahr 2004 in erheblichem Maße Lagerbestände abbaute, nachdem
im Trockensommer 2003 witterungsbedingt weniger Präparate von der Landwirtschaft
abgerufen worden waren. So dürfte der tatsächliche Verbrauch in der
Landwirtschaft im Jahr 2004 sogar wieder etwas angestiegen sein, weil im nassen
Sommer des vergangenen Jahres vermehrt Schadpilze in allen Kulturen auftraten.

Dennoch spiegeln die Zahlen beim Absatz von Pflanzenschutzmitteln wider, dass
die Landwirte sehr gezielt und verantwortungsvoll beim Pflanzenschutz vorgehen.
So ist die Anwendung der Mittel nach dem so genannten Schadschwellenprinzip
längst Standard, d.h. geringere Schäden an den Kulturen unterhalb der
Bekämpfungskosten bleiben unbehandelt. Ebenso trachten die Bauern danach, mit
geringeren Wirkstoffmengen als zugelassen auszukommen.

Größter Einzelposten unter den Wirkstoffen sind nach wie vor die Herbizide zur
Unkrautbekämpfung. Sie machten im vergangenen Jahr mit 15.113 Tonnen mehr als
die Hälfte der gesamten Wirkstoffmenge aus. An zweiter Stelle folgen die
Fungizide zur Bekämpfung von Schadpilzen, beispielsweise Mehltau. Sie stellten
ebenfalls mit 7.547 Tonnen einen erheblichen Teil des gesamten Absatzes.
Insektizide waren dagegen nur mit 1.183 Tonnen an der Gesamtmenge beteiligt. Auf
die übrigen Wirkstoffe wie Wachstumsregulatoren für Getreide oder Mäusegift
entfielen im vergangenen Jahr 2.736 Tonnen. Der Absatz an den Großhandel sank
zwar, dennoch wurden diese Mittel in der Landwirtschaft 2004 stärker eingesetzt
als im Trockensommer zuvor, als sie wenig wirksam gewesen wären bzw. weniger
Mäuse auftraten. Dadurch waren 2003 große Lagerbestände aufgebaut worden.

Wichtigster Einsatzbereich für Pflanzenschutzmittel ist nach wie vor das
Getreide. Hier wurden 2004 von den Bauern 498 Millionen Euro für den
Pflanzenschutz ausgegeben, davon am meisten für Fungizide (267 Mio. Euro) und
Herbizide (208 Mio. Euro). An zweiter Stelle folgt der Raps mit 158 Mio. Euro,
davon allein 90 Mio. Euro für die Unkrautbekämpfung. Mais und Zuckerüben lagen
mit einem Gesamtaufwand von 90,5 bzw. 87 Mio. Euro annähernd gleichauf. Beim
Mais entfiel mit allein 85 Mio. Euro der weitaus größte Anteil auf die
Unkrautbekämpfung, aber auch bei Rüben war der Anteil mit 64 Mio. Euro hoch.

Links zum Thema Verbände,
Links zum Thema Pflanzenschutz.


 


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