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@grar.de Aktuell - 25.05.2005

BUND: Im Falle eines Wahlsiegs von CDU, CSU und FDP droht ökologisches Rollback


Berlin (agrar.de) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik, wenn CDU, CSU und
FDP ihre bisherigen Vorstellungen in diesem Bereich umsetzen.

Eine Reihe von positiven Entwicklungen im Umwelt- und Naturschutz sowie in der
Energie- und Agrarpolitik drohten entsprechend den Äußerungen von
Spitzenpolitikern dieser Parteien im Falle eines Wahlsieg zurückgenommen zu
werden. Beispielsweise hätten die CDU- Parteivorsitzende Angela Merkel und
CSU-Chef Edmund Stoiber eine Verlängerung der Laufzeiten für die deutschen
Atomkraftwerke und der FDP-Bundesvorsitzende Guido Westerwelle Einschränkungen
bei der Förderung erneuerbarer Energien angekündigt. Außerdem drohe die
Forcierung des Einsatzes der Gentechnik in der Landwirtschaft und ein
Zurückstellen von Naturschutzbelangen gegenüber Bauprojekten.

Der BUND forderte, in den Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung der
nächsten Monate den Zusammenhang von Arbeit und Umwelt zu stellen. Das eine
dürfe nicht gegen das andere ausgespielt werden. In wenigen Jahren könnten in
Deutschland über zwei Millionen Menschen in Umwelt- und Naturschutzbranchen
arbeiten. Dies sei bei einer konsequent ökologischen Ausrichtung der
Wirtschafts- und Energiepolitik erreichbar. Möglich seien dreistellige
Zuwachsraten in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und
Bio-Landwirtschaft. Zweistellige prozentuale Zuwächse seien im Öko-Tourismus und
im Naturschutz erreichbar.

Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: 'Schon heute gibt Umwelt- und Naturschutz
eineinhalb Millionen Menschen Arbeit. Über eine halbe Million könnten hinzu
kommen, wenn die Bundesregierung - in welcher politischen Konstellation auch
immer - sich dazu durchringt, die Themen Arbeit und Umwelt stärker zu
verknüpfen. Die größten Potentiale liegen im Energie- und Verkehrsbereich. Auch
im Ökolandbau arbeiten immer mehr Menschen. Tausende neue Jobs können außerdem
im Naturschutz und naturnahen Tourismus entstehen.'

Die politischen Parteien, vor allem aber die CDU/CSU und die FDP hätten hier
längst nicht alle Möglichkeiten erkannt. Es sei bewiesen, dass Umweltschutz
weder die Arbeitslosigkeit erhöhe noch zu Produktionsverlagerungen ins Ausland
führe. Für Handwerker gebe es in Deutschland viel Arbeit bei der
wärmetechnischen Gebäudesanierung, Landwirte könnten zunehmend Biogasstrom
erzeugen und naturnahen Urlaub anbieten.

Aufgabe jeder Bundesregierung sei es, optimale Rahmenbedingungen für mehr Arbeit
im Umwelt- und Naturschutz zu schaffen. Dazu gehöre eine entsprechende
Gesetzgebung im Energie-, Verkehrs- und Agrarbereich. Wichtig sei außerdem die
Fortführung ökologischer Finanzreformen und der Abbau umweltschädlicher
Subventionen.

BUND-Broschüre 'Umwelt und Beschäftigung - Arbeitsplatzpotentiale im
Umwelt- und Naturschutz, Ökolandbau und nachhaltigen Tourismus
'

Links zum Thema Verbände.


 


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