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@grar.de Aktuell - 24.05.2005

AbL zur Zuckermarkt-Reform: Liberalisierung-Idee verschwendet Milliarden


Hamm (agrar.de) - Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL) Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf
charakterisiert die nun bekannt gewordenen neuen Vorschläge der EU-Kommission
zur Reform der EU-Zuckermarktordnung als 'eindeutigen Schritt zur
Liberalisierung des Zuckermarktes'.

Doch dieser Schritt werde Milliarden an Steuer- und Bauerngelder kosten, ohne
dass daraus ein Nutzen für die ländliche Entwicklung in Zuckerrohr anbauenden
Entwicklungsländern oder auch in der EU entstehe. 'Es werden Milliarden für
Quotenaufkaufprogramme, Umstrukturierungshilfen und Ausgleichszahlungen
eingesetzt. Das ist weggeschmissenes Geld, denn es bringt keine positiven
wirtschaftlichen Effekte. Es dient allein einer Ideologie, dass Liberalisierung
auch im Zuckermarkt etwas positives bewirke. Das Gegenteil wird der Fall sein.
Einzige Profiteure werden Konzerne in einigen Ländern wie Brasilien sein, die
auf Tausenden von Hektaren Zuckerrohr unter bedenklichen sozialen und
ökologischen Bedingungen anbauen lassen. Das schafft auch in Brasilien keine
stabile ländliche Wirtschaft und zerstört Entwicklungschancen von Bauern und
Landarbeitern in Entwicklungsländern mit weniger rationalisierter
Zuckererzeugung', kritisiert Graefe zu Baringdorf. In der EU werde es zudem zu
einem brutalen Ausscheiden von Rübenanbau kommen.

Die AbL setzt dagegen auf eine moderate Preissenkung um 20 Prozent für
Weißzucker (statt der von der Kommission geplanten 42,6 Prozent für Rüben), will
dafür auf Ausgleichszahlungen an die Zuckerbauern verzichten, fordert zudem eine
drastische Quoten-Reduzierung auf 75 Prozent des EU-Zuckerverbrauchs, um mit den
freiwerdenden Mengen im Rahmen von Importquoten die Entwicklungsländer an der
Wertschöpfung durch Zuckerverkauf in der EU beteiligen zu können. Aus dem Topf
der bisherigen Exportsubventionen will die AbL Projekte der ländlichen
Wirtschaftsentwicklung in Entwicklungsländern finanzieren, um dort die
Entwicklungsperspektiven für die ländliche und bäuerliche Bevölkerung auch
direkt zu unterstützen.

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