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@grar.de Aktuell - 24.05.2005

NABU legt Studie zu Integriertem Pflanzenschutz vor


Berlin (agrar.de) - Nach Ansicht des Naturschutzbundes NABU bestehen
weiterhin erhebliche Mängel bei der Praxis des Integrierten Pflanzenschutzes in
Deutschland. Das belegt eine aktuelle Studie im Auftrag des NABU. 'Der in die
Praxis umgesetzte Integrierte Pflanzenschutz ist eine Mogelpackung. Er ist
weitgehend unverbindlich, fachlich unzureichend und wird damit seiner möglichen
Schlüsselrolle zur Pestizidreduktion nicht gerecht', sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. Ziel des Integrierten Pflanzenschutzes sei es, durch den Vorrang
biologischer, pflanzenzüchterischer und anbautechnischer Maßnahmen die Anwendung
chemischer Pflanzenschutzmittel auf ein Minimum zu beschränken. Trotzdem sei bis
heute keine wesentliche Entlastung der Umwelt eingetreten. Der Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln bleibe auf hohem Niveau, da Richtlinien und Maßnahmen fast
nur auf Freiwilligkeit basierten.

Mit der 42 Seiten umfassenden Studie will der NABU die längst
überfällige Diskussion um eine Konkretisierung und Weiterentwicklung des
Integrierten Pflanzenschutzes in Deutschland unterstützen. Zu diesem Zweck
werden bestehende Richtlinien und Gesetze im In- und Ausland miteinander
verglichen sowie Anforderungen und Mindestkriterien formuliert, die aus Sicht
des Natur- und Umweltschutzes an den Integrierten Pflanzenschutz zu stellen
sind.

Anhand von Beispielen aus anderen europäischen Ländern zeigt die Studie, wie der
Pestizideinsatz verringert und gleichzeitig die biologische Vielfalt gefördert
werden kann. So können kleine Flächen im Ackerbau pestizidfrei belassen werden,
was dem Erhalt von Feldvogelarten wie auch der Kontrolle des Wildkrautbesatzes
dient.

'Die Botschaft der Studie ist eindeutig: Der Integrierte Pflanzenschutz muss
rechtsverbindlich definiert und so umgesetzt werden, dass die Umwelt in der
Praxis tatsächlich entlastet wird', forderte Tschimpke. Nur klare politische und
finanzielle Rahmenbedingungen könnten einem weitreichend praktizierten
Integrierten Pflanzenschutz den Weg ebnen. Erst dann sei es legitim und
sinnvoll, den Verbraucher von der besonderen Qualität und umweltschonenden
Erzeugung der Produkte zu überzeugen.

Links zum Thema Pflanzenschutz,
Links zum Thema Verbände.


 


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