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@grar.de Aktuell - 18.04.2005

Deutsche Ökorindfleischproduktion international unrentabel


Braunschweig (agrar.de) - Ähnlich wie im konventionellen Bereich ist auch die
ökologische Rindfleischproduktion in Deutschland durch relativ hohe
Produktionskosten gekennzeichnet. Im Ökosegment kommen häufig
Absatzschwierigkeiten und eine geringe Rentabilität hinzu. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Studie des Instituts für Betriebswirtschaft der
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig.

Das Autorenteam der deutschen und internationalen Experten analysierte die
Stärken und Schwächen der ökologischen Rindfleischproduktion in Deutschland im
Vergleich zu Frankreich, Österreich, der Tschechischen Republik und Argentinien.
Darüber hinaus wurden Vermarktungsinitiativen in Frankreich und Österreich,
Großbritannien und der Schweiz hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf deutsche
Verhältnisse untersucht.

Die Wissenschaftler/innen haben typische ökologisch wirtschaftende Betriebe in
den Untersuchungsländern detailliert wirtschaftlich analysiert. Dabei kam
heraus, dass die deutschen Betriebe auf der Erlösseite stark sind, was aber im
Wesentlichen durch hohe Direktzahlungen begründet ist. Schwächen der deutschen
Betriebe liegen hauptsächlich in den hohen Produktionskosten und einer
vergleichsweise geringen Rentabilität. Das Ergebnis einer Politikanalyse zur
Umsetzung der Agrarreform zeigt, dass auch ökologische Betriebe zukünftig mit
Einkommensrückgängen rechnen müssen.

Handlungsbedarf zur Verbesserung der Situation sehen die Wissenschaftler/innen
hauptsächlich auf der Absatzseite und bei den beteiligten Marktpartnern selber.
So kann in vielen Fällen das Ökorindfleisch nur konventionell vermarktet werden,
also zu gleichen Preisen wie konventionell erzeugtes Rindfleisch. Eine
Differenzierung der Absatzkanäle könnte sich hier positiv auswirken. Das
Erreichen einer höheren Produktqualität sowie eine Intensivierung der
Zusammenarbeit zwischen den Marktpartnern und der Bewerbung von Ökorindfleisch
sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.

Die Politik kann hier unterstützend über ausgewogene Gestaltung der
Rahmenbedingungen, Informationsbereitstellung, Förderung von Personalkosten,
Fortbildungen und Beratung sowie als Vermittler zwischen den Marktpartnern
agieren.

Die Durchführung der vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft geförderten Studie erfolgte im Rahmen des International Farm
Comparison Network IFCN. Der vollständige Endbericht der Studie mit dem Titel
'Internationale Wettbewerbsfähigkeit der ökologischen
Rindfleischproduktion in Deutschland
'.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Thema Rinder.


 


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